Foto: Symbolbild von Gerd Altmann auf pixabay.com

Eigentlich sollte lediglich die Wanderausstellung: Deutsche aus Russland – Geschichte und Gegenwart vergangene Woche in der Michelstädter Odenwaldhalle eröffnet werden. Allerdings entwickelt sich diese Eröffnungszeremonie mehr und mehr zu einem reinen, politischen Thema. Angestoßen von der Michelstädter SPD-Fraktion, die der Feier auf Grund des Initiators und Redners, Andreas Wagner, fern blieb (wir berichteten „Politische Unstimmigkeiten wegen Eröffnungsfeier der Wanderausstellung: Deutsche aus Russland – Geschichte und Gegenwart“ vom 08.10.2022). Begründet wurde dies mit der früheren Zugehörigkeit Wagners zur rechtspopulistischen AfD-Partei sowie seiner angeblichen „noch immer offenen und aktiv Positionen“ zu eben jener. Unterzeichnet wurde diese schriftliche Stellungnahme von den Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Michelstadt, Jutta Emig und Hans-Joachim Prassel sowie dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion Michelstadt, Dr. Michael Hüttenberger.

Stadtverband der Grünen Michelstadt ebenfalls nicht zur Eröffnung der Wanderausstellung erschienen

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Nun äußerten sich auch die Sprecherin des Stadtverbands der Grünen Michelstadt, Hatiyce Pankow-Kus, zu der Veranstaltung. Wie es auf Nachfrage seitens des Stadtverbandes der Grünen heißt, habe auch diese nicht an der Veranstaltung teilgenommen. Grund sei gewesen, dass diese „begrüßenswerte Veranstaltung genutzt wurde, um Menschen eine Bühne zu geben, die sich politisch am rechten Rand bewegen und dies auch öffentlich vertreten.“

Pankow-Kus erörtert weiter, dass der Stadtverband der Grünen der „weitere Alleingang von Bürgermeister Robischon“ störe. So sei das Michelstädter Parlament nicht mit eingebunden gewesen und die Planung und Organisation der Veranstaltung lag eigens beim Bürgermeister und seiner Verwaltung.

Wie die Sprecherin des Stadtverbandes der Grünen betont, stehe die Partei für ein weltoffenes Michelstadt, Toleranz und Vielfalt und finde darum die Veranstaltungen gut und wichtig.

Ergänzend teilt die Pressesprecherin des Stadtverbandes und Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen– Julia Giebenhain – schriftlich mit, dass aus der Fraktion ebenfalls keine Repräsentanten an der Veranstaltung teilgenommen haben.

Wagner geschockt über Vorwürfe

Aber auch Andreas Wagner will die Vorwürfe, die gegen ihn erhoben werden, nicht auf sich beruhen lassen. So hat er ebenfalls ein Statement zu den Beschuldigungen seitens der Michelstädter SPD verfasst. Hierin heißt es, dass er bereits vor eineinhalb Jahren aus der AfD-Fraktion ausgetreten sei und auch nicht deren Position vertrete. Zudem betont Wagner, dass diese „Partei AfD für ihn nur eine Marionette mit zweifelhaftem politischen Destabilisierungsauftrag (…)“ sei. Wagner sei längst nich mehr politisch aktiv; allerdings befürchtet er nun, dass gerade dieses Verhalten seitens der Michestädter SPD der AfD in die Hände spielen würde. Er sehe nicht ein, dass die von ihm verlassene Partei von seinem Namen profitieren solle. Wie Wagner sich weiter äußert, empfinde er, dass der Statdverband die vom Bund geförderte bundesweite der Integration dienende Ausstellung für zweifelhafte Zwecke mißbrauche und die Erinnerung der Geschichte der Deportation der Russlanddeutschen störe.

Andreas Wagner forderte in seinem Schreiben die SPD auf, den Kontakt mit ihm zu suchen und bittet um Klarstellung. Diesen Schritt hat die SPD bereits veranlasst und auch klar auf ihrer Homepage die Distanzierung Wagners von der AfD veröffentlicht.

Das ganze Statement von Andreas Wagner kann hier nochmals nachgelesen werden: 

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Clarissa Yigit

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