Nach 16 Jahren Zugehörigkeit zum Kreistag des Odenwaldkreises und ebenso langer Mitarbeit in der SPD-Fraktion zieht sich der Brombachtaler Bürgermeister Willi Kredel aus der Kreispolitik zurück.

„Da ich im Brombachtaler Bürgermeisterwahlkampf Andreas Koch unterstütze, sehe ich diesen Schritt der SPD-Fraktion und deren Mitglieder gegenüber als richtig und konsequent an“, begründet Kredel seinen Rücktritt, der mit sofortiger Wirkung erfolgt. Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, aber er denke, „Konfliktsituationen können so vermieden werden.“

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Kredels Engagement für den CDU-Kandidaten Koch und nicht für den von der SPD nominierten Bürgermeisterkandidaten Ralf Drexelius hat bereits einige Irritationen ausgelöst. Koch und Drexelius sitzen zusammen im Brombachtaler Gemeinderat, Drexelius ist als Erster Beigeordneter der Stellvertreter des noch bis zum 31.7. amtierenden Bürgermeisters Kredel. Der wiederum weist ausdrücklich darauf hin, dass „eine Bürgermeisterwahl eine Persönlichkeitswahl und meines Erachtens durchaus von Parteipolitik getrennt zu sehen ist.“

Kredel gehört seit 2021 nicht mehr der SPD an.
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Odenwaldkreis, Raoul Giebenhain, bedauert Kredels Schritt, gleichwohl könne man seine Entscheidung nachvollziehen und respektiere sie. Kredel habe sich über mehrere Legislaturperioden aktiv in die Kreispolitik eingebracht.

„Als Teil der SPD-Kreistagsfraktion war er stets loyal und der gemeinsamen Sache verpflichtet. Wir danken Willi Kredel für sein Engagement und wünschen ihm für den politischen Ruhestand alles Gute“, so Giebenhain.
Auch Kreistagsvorsitzender Rüdiger Holschuh bedauert Kredels „zum jetzigen Zeitpunkt überraschenden Rückzug“ und erinnerte an viele Jahre gemeinsamer Arbeit im Kreistag. MdL Holschuh, der auch Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Odenwaldkreis ist, überreichte Willi Kredel zum Abschied ein Buch von Horst Schnur, dem Landrat des Odenwaldkreises „bei deinem Dienstantritt im April 2006 im Odenwälder Kreistag“.

Es sei, so Holschuh, „ein Abschied in freundlicher Verbundenheit“, was Willi Kredel bestätigt: „Ich möchte ausdrücklich betonen, dass sich mit diesem Schritt meine politische Grundeinstellung nicht ändern wird. Ich werde weiterhin zur SPD stehen.“

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