„Zuerst waren da die vielen blauen Flecken, die wir uns nicht erklären konnten“, erzählt Yvonne S. aus Höchst. Dann habe ihr Sohn Henri, der in zwei Wochen vier Jahre alt wird, mehrere Infekte gehabt, am Ende einen Magen-Darm-Virus, der ihn so sehr schwächte, dass Henri in die Aschaffenburger Kinderklinik kam.

Was folgte,  waren vier Wochen, in denen die Familie ausharrte und auf Besserung wartete, was sich nicht einstellte. Nach vielen weiteren Untersuchungen stand am letzten Mittwoch (1.12.) fest: Henri leidet unter dem Myelodysplastischen Syndrom (MDS), einer seltenen Blutkrebserkrankung, bei der die normale Blutbildung gestört ist.

- Anzeige -

„Bei einer Knochenmarkspunktion konnten kaum noch reife und funktionstüchtige Blutzellen nachgewiesen werden“, erinnert sich S. Henri weiß, dass er „kranke Blutmännchen“ hat, wie es ihm seine Eltern und Ärzte erklärten.

Jährlich werden ca. 4-5 Fälle pro 100.000 Einwohner in Deutschland neu diagnostiziert, wobei Männer etwas häufiger betroffen sind als Frauen, heißt es auf der Informationsplattform www.krebs.de.

Die einzige Chance für Henri ist eine Knochenmarkstransplantation. Deshalb hat Henris Mutter auf Facebook in einem öffentlichen Post die Höchster und Odenwälder aufgerufen, sich bei der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) als Spender registrieren zu lassen.

Eine von der DKMS organisierte Registrierungsaktion im Odenwald kann und wird es aufgrund der Corona-Epidemie nicht geben, aber es gibt auch auf anderem Weg die Möglichkeit, Henri zu helfen.

Unterstützungswillige können sich im Internet auf der Seite www.dkms.de/registrieren anmelden und sich ein Spender-Kit zuschicken lassen. Mit dabei sind Wattestäbchen, mithilfe derer ein Schleimhautabstrich gemacht wird. Danach schickt man die Wattestäbchen zurück und ist als Stammzellspender registriert.

Bei einem passenden Spender und der erfolgreichen Knochenmarktransplantation liegen Henris Genesungschancen bei 90 Prozent. Mama Yvonne hofft, dass ihrem Sohn auf diesem Weg geholfen werden kann. 

In den Kindergarten kann der Dreijährige nicht mehr gehen, da die Gefahr von Verletzungen und Ansteckungen mit Krankheiten zu groß ist, aber wenigstens gehe es ihm derzeit gut genug, dass er zu Hause sein kann.

„Wenn man es nicht weiß, merkt man kaum, dass Henri schwerkrank ist. Er bekommt schnell Flecken und ist etwas blaß um die Nase“, sagt Yvonne. Es könne sehr schnell gehen, aber auch Monate oder Jahre dauern, einen passenden Spender zu finden, erzählt die dreifache Mutter. Für die Familie wäre es das schönste Weihnachtsgeschenk, wenn Ersteres eintreten würde. sab

Vorheriger ArtikelZwei Verletzte bei Unfall in Fischbachtal
Nächster ArtikelDeshalb schließt der CAP-Markt früher

1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar zu Joe Meier Antwort abbrechen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein