Für ihre Texte findet Hannah Wilde Entspannung und Inspiration in der Natur. Foto: privat

Siegerin des elften Krimi-Schreibwettbewerbs der 13- bis 15-jährigen stammt aus Michelstadt.

Am diesjährigen Krimi-Schreibwettbewerb des Odenwaldkreises wurden über 200 Einsendungen gezählt. Bei den eingesendeten Kurz-Krimis hat die Jury besonders auf Spannung, Stil, Originalität und Ortskenntnis Wert gelegt. In den drei Alterskategorien der Jugendlichen wurden insgesamt neun Preise vergeben; bei den Erwachsenen waren es drei. 

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Die vor kurzem 16 gewordene Hannah Wilde aus Michelstadt hat ebenfalls solch einen Kurz-Krimi mit dem Titel „Wo die Zeit anders tickt“ verfasst und ihren Text beim Krimi-Schreibwettbewerb eingereicht. In dem Werk der jungen Autorin geht es um eine Zeitreise-Geschichte, in der ein Verrückter im Jahr 1904 versucht, die Zeit festzufrieren, was einen Stillstand der Galaxie herbeiführen würde. Der Wissenschaftler und Zeitforscher Siegfried und sein rotgetigerter Kater begeben sich daher mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit, um das Universum zu retten. 

In der Alterskategorie der 13- bis 15-jährigen räumte Hannah Wilde mit diesem Kurz-Krimi prompt den ersten Platz ab. „Schon als ich klein war habe ich meiner Mutter Geschichten erzählt, die sie für mich aufschreiben sollte. Ich habe damals dann noch Bilder dazu gemalt“, erklärt Wilde ihre bereits frühe Euphorie fürs Schreiben. Worüber sie allerdings am liebsten schreibe, ist sich die Schülerin des Michelstädter Gymnasiums noch nicht sicher. „Das ist eine sehr, sehr schwierige Frage“, erklärt sie. Eigentlich schreibe sie über verschiedene Themen gerne. Daher fiel ihr das Schreiben eines Kurzkrimis auch nicht sonderlich schwer. „Ich schreibe auch lieber kurze Geschichten; bei langen verliere ich schnell die Lust, weiterzuschreiben“, begründet die Elftklässerin ihre Vorliebe für Kurzgeschichten.

Der Wettbewerb

Im Gespräch mit dem Odenwälder Journal erzählt Wilde, dass sie durch einen Flyer, der in der Schule auslag, auf den Schreibwettbewerb aufmerksam wurde. Bereits vor zwei Jahren wollte sie an diesem Event teilnehmen und hatte sogar schon einen Text verfasst. Da er allerdings zu lang war, hat sie ihn damals nicht eingereicht.

Ihre Geschichte für den Krimi-Wettbewerb in diesem Jahr stand eigentlich schnell fest. So habe Wilde ein bis zwei Wochen an der Ideenfindung herumexperimentiert und im Nachhinein noch etwas aus ihrem Text herausgekürzt. Der fertige Krimi war allerdings schnell an einem Wochenende heruntergeschrieben, verrät Wilde dieser Zeitung. „Ich habe mich schon immer für Zeitreisen interessiert. Das hat auch zur Geschichte gepasst“, schwärmt die Schülerin. Wilde selbst wohnt mit ihrer Familie in einem älteren Fachwerkhaus, aus dem sie sich auch einiges an Inspiration geholt hat. Die „abtapezierte Zeitung“ beispielsweise, die auch in Wildes Kurz-Krimi vorkommt, habe sie ebenfalls im Elternhaus gefunden. Rund 9.000 Anschläge inklusive Leerzeichen durfte die junge Autorin für ihre Geschichte verwenden.

Preisverleihung

Die Verleihung der Preise fand bereits am 26. August in der Werner-Borchers-Halle in Erbach statt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich gewinnen werde“, erklärt Hannah Wilde immer noch etwas überrascht. „Ich war sehr aufgeregt, als ich meine Geschichte vorgelesen habe. Aber eigentlich war es gar nicht so schlimm“, resümiert sie. „Ich hätte im Nachhinein auch alles wieder genauso gemacht,“ erklärt die Nachwuchs-Autorin rückblickend über Vorbereitung und Inhalt der Geschichte. Hannah Wilde erhielt für ihren Kurz-Krimi „Wo die Zeit anders tickt“ eine gefüllte „Odenwald-Box“, einmal freien Eintritt in das Erbacher Schloß, einen Gutschein des Kiwanis Clubs Erbach in Höhe von 50 Euro sowie ein Buch.

Für ihre berufliche Zukunft überlege Wilde, eventuell etwas mit Biologie zu studieren. Auch würde sie gerne Autorin werden. Da die Michelstädterin allerdings noch ein paar Jahre die Schule besuchen wird, hat sie noch genügend Zeit, sich Gedanken über ihren späteren Berufswunsch zu machen. Zunächst kann sich die Michelstädterin erst einmal ihren weiteren Hobbys – dem Cello spielen, der Leichtathletik und der Vorliebe fürs Backen – widmen.

Zur Veranstaltung

Die Preise für die jungen Nachwuchsautoren wurde von der Betriebsgesellschaft Schloss Erbach gGmbH, der Odenwald-Stiftung, dem Kiwanis Club Erbach/ Odenwald als auch den Unternehmen Koziol – ideas for friends, Hitschler und ODWLDR Lumpe zur Verfügung gestellt. 

Die 30 bestbewerteten Krimi-Beiträge der Erwachsenen- und die jeweiligen Siegerbeiträge des Jugend-Schreibwettbewerbs können in der Anthologie „Mords Odenwald“ nachgelesen werden, welche von der Entega-Stiftung gefördert wird. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Kultursommers Südhessen, mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, statt.

Clarissa Yigit

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