Foto: Fotostudio C. Bornemann

Am 8. Oktober finden die Landtagswahlen statt. Das Odenwälder Journal hat den Kandidatinnen und Kandidaten, die im Wahlkreis 52 Darmstadt-Dieburg II antreten, Fragen zu Visionen und Einstellungen gestellt. In dieser Ausgabe stellen wir die Antworten der Bewerberinnen und Bewerber um ein Landtagsdirektmandat vor. Vom Kandidaten der Partei Volt, Maik Richter, und der Freien Wähler, Lena Weber, kam bis zum Redaktionsschluss
keine Antwort. Die Reihenfolge orientiert sich an den Wahlergebnissen der letzten Landtagswahl.

Christian Wallerer
Alter: 23 Jahre
Wohnort: Dieburg
Ämter: Direktkandidat
Beruf: Student
Familie: Ledig
Hobbys: Schach, Fußball, Klettern

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Was sind für Sie die drei wichtigsten landespolitischen Themen?

Bezahlbarer Wohnraum ist ein Grundbedürfnis. Deswegen trete ich für einen Wohnungsgipfel in Darmstadt-Dieburg ein, bei dem man auch stärker über genossenschaftliches und gemeinnütziges Wohnen (etwa durch eine kreiseigene gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft) nachdenkt, wie auch über die Verankerung des kommunalen Vorkaufsrechts und die Achtung ökologischer Prinzipien, etwa bei der Verpflichtung zu Solardächern beim Neubau.

Das Scheitern der Verkehrswende ist auch im Odenwald offensichtlich. Erste konkrete Schritte wären es, endlich die Strecke von Darmstadt bis Groß-Zimmern mit einer Straßenbahn zu verbinden und gleichzeitig die Odenwaldbahn auszubauen. Jeder fünfte Hesse ist arm – und die Tendenz ist ansteigend.

Der Aufstieg durch Bildung wird immer schwerer, aufgrund eines ungerechten Bildungssystems. Aber auch, weil es zunehmend weniger gute Arbeitsplätze gibt, in die man überhaupt aufsteigen kann. Um sichere und gut bezahlte Beschäftigung nach Hessen zu holen, muss mehr Geld in die Hand genommen werden.

Im Falle einer Koalitionsbeteiligung, welche Partei wäre Ihr Lieblingspartner?

Es geht darum, unsere Überzeugungen in tatsächliche Politik umsetzen zu können. In der Praxis werden natürlich immer Kompromisse notwendig sein, die aber die eigenen Ideale nicht kompromittieren dürfen. J

edoch sehe ich in der aktuellen Parteienlandschaft niemanden, der realistisch mit den Linken gemeinsam eine soziale und ökologische Wende in der hessischen Politik vollziehen könnte.

Denn die SPD und die Grünen, formal sicherlich erste Ansprechpartner, haben sich in der Hinsicht nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Was unterscheidet Sie von anderen Kandidaten?

Sicherlich erstmal das Alter. Ich bin im Vergleich zu meinen Mitbewerber*innen der jüngste Kandidat. Damit in Verbindung stehend will ich im Gegensatz zu ihnen wirklich innovative Ideen in den Wahlkampf bringen.

Welche Lösungsmöglichkeiten haben Sie für die steigenden Lebenshaltungskosten?

Dort, wo Unternehmen rücksichtslos massive Übergewinne einstreichen, sollten zügig Preiskontrollen eingeführt werden.

Darüber hinaus würde eine Erhöhung des Mindestlohns sowie die Schaffung tarifgebundener und zukunftssicherer Beschäftigung dafür sorgen, akute finanzielle Nöte vieler Bürger*innen zu mildern.

Langfristig sollte Deutschland durch ein faires Lieferkettengesetz und höhere inländische Nachfrage weniger anfällig werden für externe Krisen, die den aktuellen Anstieg verursachen.

Wenn Sie einen Wunsch für den Odenwaldkreis frei hätten, was würden Sie sich wünschen?

Für mich, der in Dieburg lebt und keinen Führerschein besitzt, wäre es toll, wenn der Odenwaldkreis besser durch öffentliche Verkehrsmittel an Darmstadt-Dieburg angebunden wäre.

red

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