Kurz vor der Anlieferung der ersten Impfdosen in Deutschland hat das Land Hessen nähere Informationen zum weiteren Vorgehen mitgeteilt. Danach soll bundesweit ab 27. Dezember mit den Impfungen begonnen werden.

Der Schwerpunkt der Impfungen liegt nach den Vorgaben der Landesregierung auf den Alten- und Pflegeheimen. Dazu gibt es im Odenwaldkreis bereits seit einiger Zeit entsprechende Planungen.

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Hessenweit kommen in diesem Jahr in einer ersten Phase 48.750 Impfdosen an. Davon sind 40.700 für Heime vorgesehen und 8.050 für Krankenhäuser, allerdings nur für die koordinierenden Covid-Kliniken (das ist für den Odenwaldkreis das Klinikum Darmstadt). Dieselbe Menge wird nach den uns vorliegenden Informationen vom Land für die notwendige Zweitimpfung aufgehoben.

Der Odenwaldkreis soll in diesem Zeitraum in mehreren Lieferungen insgesamt 880 Impfdosen bekommen, ausschließlich für Pflegeheim-Bewohner und -Personal. Die allererste Lieferung besteht aus 85 Impfdosen. Das Gesundheitsamt hat die Heime angeschrieben, unter anderem mit der Bitte, die impfwilligen Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu nennen, um entsprechend planen zu können. Kooperiert wird bei diesen Impfungen mit Hausärzten. Gestartet wird am 28. Dezember.

Im Anschluss an diese erste Phase sollen auch die Impfzentren hochgefahren werden – zunächst aber nur jene Impfzentren an den Standorten der zentralen Covid-Krankenhäuser in Hessen, also in Darmstadt, Frankfurt, Gießen/Marburg, Wiesbaden, Fulda und Kassel.

Impfungen dort sollen auf Einladung erfolgen. Wie genau das bewerkstelligt wird und für wen dort Impfungen angeboten werden, ist aber noch nicht geklärt; das Land wird dazu noch einen eigenen Einsatzbefehl herausgeben.

Die anderen Impfzentren sollen danach in einer dritten Phase Schritt für Schritt hinzukommen. Im Januar soll es dann auch ein bereits angekündigtes Anmeldeverfahren geben, wann genau, ist noch offen. Dazu wird es über die Medien eine groß angelegte Informationskampagne des Bundes und des Landes Hessen geben. Wichtig ist: Termine können nicht in den Impfzentren oder den Gesundheitsämtern vereinbart werden. „Sobald das Anmeldeverfahren gestartet wird, bitte ich alle impfwilligen Odenwälderinnen und Odenwälder, sich über das vorgesehene Verfahren zu melden“, so Landrat Frank Matiaske.

Er zeigt sich erfreut über den anstehenden Beginn der Impfungen, kritisiert das Vorgehen der Landesregierung aber auch. „Ich habe die Regierung ausdrücklich darum gebeten, dass nicht die Impfzentren in den Städten mit den koordinierenden Krankenhäusern bevorzugt geöffnet werden, sondern für die Öffnung die Sieben-Tag-Inzidenz zum Maßstab zu machen, damit besonders betroffene Regionen zum Zuge kommen, ob das nun der Odenwaldkreis ist oder ein anderer Landkreis.“

Diesem Wunsch sei die Regierung leider nicht gefolgt. „Das unterstützen auch andere Landräte aus dem ländlichen Raum“, so der Landrat. Er hofft, die Landesregierung in diesem Punkt noch zum Einlenken bewegen zu können.

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