Herbstzeit ist Stinkwanzenzeit, und schon krabbeln sie wieder überall herum, wo sie nichts zu suchen haben. Nicht nur in Bad König sind einige Ecken von den Wanzen schier überbevölkert.

Dabei hat sie ihren Namen nicht von ungefähr, die Stinkwanze. Denn jeder, der sie einmal zerdrückt oder bedrängt hat, weiß woher die Bezeichnung kommt. Im schlimmsten Fall hält der Geruch der stinkenden Flüssigkeit, den die marmorierte Baumwanze, wie sie im Fachjargon heißt, abgibt, einige Tage an.

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„Gerade an von der Nachmittagssonne erwärmten Hauswänden halten sich die Wanzen am liebsten auf“, weiß Gärtnermeister Jürgen Ott von Löwer. „Die Insekten suchen für die Überwinterung windgeschützte Standorte wie Balkone und Pflanzenkübel.“ So eklig die Insekten auch sind, „die ungebetenen Gäste sind nicht gefährlich und stellen keinen Schaden an“, sagt Ott.

Von Pestiziden rät nicht nur der Fachmann ab. „Die Stinkwanzen stehen nicht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, das heißt, theoretisch darf man sie einfach töten, wenn sie einen ‚besuchen‘, etwa mit Gift“, heißt es beim Umweltamt des Odenwaldkreises. Man sollte jedoch die eigene Gesundheit im Blick behalten, gerade bei der Verwendung von Giftsprays in geschlossenen Räumen. Deshalb raten Umweltabteilung und auch der Experte dazu, die Krabbeltiere einzufangen und nach draußen zu bringen. „Auch mit dem Staubsauger lassen sich die Tiere entfernen“, meint Ott“, empfehlenswert sei das jedoch nur bei Industriestaubsaugern oder Geräten mit austauschbaren Saugbeuteln.

In diversen Haushaltsforen wird zudem ein zu versprühendes Gemisch aus Wasser und Essigessenz gegen die Plagegeister empfohlen. Ansonsten könne man die Wanzen auch in Seifenwasser legen, um sie zu töten. So oder so sei es sinnvoll, abends Fenster und Türen geschlossen zu halten oder Fliegengitter anzubringen. „Alles ist besser, als die Chemie-Schublade“, so Ott. Nach ein paar Wochen sei die Plage schließlich ebenso schnell vorbei wie sie gekommen ist. sab

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