Auf der Karte des Robert-Koch-Instituts wird es einem deutlich vor Augen geführt: Im Süden Deutschlands, vor allem über Bayern und Baden-Württemberg hinweg, erstreckt sich ein großes Gebiet, das besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen ist. Und zu diesem Gebiet gehört auch der Odenwaldkreis – bisher als einziger Kreis in Hessen. Warum einzelne Regionen stärker als Nachbarregionen betroffen sind, darüber lässt sich nur spekulieren, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes.

Dass das Virus nicht an Grenzen haltmacht und auch der Rest von Hessen vor der Entwicklung, die der Odenwaldkreis erlebt, nicht gefeit ist, zeigen die täglichen Statistiken des Hessisches Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen. Dort wird unter anderem die Fallzahlensteigerung der letzten sieben Tage aufgelistet. Auch andere hessische Regionen melden dort inzwischen deutliche Zunahmen der infizierten Menschen. „Der Odenwaldkreis war auf Grund seiner Lage zeitlich früher betroffen. Andere hessische Regionen scheinen nun aber in der Entwicklung nachzuziehen,“ fasst Landrat Frank Matiaske die derzeitige Lage zusammen.

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Grund, von einer Entspannung zu sprechen, sieht Matiaske indes derzeit nicht: „Das die Versorgung unserer Erkrankten bisher so gut funktioniert hat, ist, neben dem hohen Engagement aller beteiligten Ärzte, Pflegekräfte und dem Rettungsdienst auch dem Umstand zu verdanken, dass Patienten in andere Krankenhäuser, speziell in Darmstadt und Frankfurt, verlegt werden konnten und diese Zusammenarbeit reibungslos funktioniert hat.“

Jeder Dritte der aktuell Erkrankten wird momentan stationär in Krankenhäusern behandelt, ein großer Teil davon auf den Intensivstationen der verschiedenen Häuser. Während die meisten Verstorbenen aus Pflegeeinrichtungen kommen, sind die schweren Krankheitsverläufe besonders Menschen in der Lebensmitte festzustellen. Deren Vorerkrankungen und Risikofaktoren sind oft auf den ersten Blick nicht erkennbar und trotzdem müssen sie zum Teil wochenlang künstlich Beatmet werden.

„So sehr sich momentan jeder nach Lockerungen sehnt und darauf freut“, fasst Landrat Matiaske die aktuelle Situation zusammen, „nur durch umsichtiges und vorsichtiges Handeln eines jeden Einzelnen werden wir es weiterhin schaffen können, die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Dies muss oberste Priorität für alle Menschen im Odenwaldkreis sein.“ red

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2 Kommentare

  1. Wenn ich sehe, wie es in den Supermärkten im Odenwald abgeht…. kein Wunder. Wenn nicht mal das Personal die Maskenpflicht einhält, wie können die das dann von den Kunden verlangen. In vielen Supermärkten, in denen ich war fühle ich mich sehr unwohl. Kein Abstand, Maske heruntergezogen, versperrte Eingänge, Schwätchen im Gang (kein vorbeikommen). Von allen anderen Geschäften halte ich mich fern. So viele unvernünftige und rücksichtslose Menschen habe ich noch nicht gesehen.

    • Mich nervt langsam der Egoismus meiner Mitmenschen. Bittet man darum mehr Abstand einzuhalten, dann wird man als Panik machen, sei krank im Kopf und vieles mehrbezeichnet. Es ist mir unbegreiflich wie fremde Menschen mit meiner Gesundheit so umgehen, obwohl sie keinerlei Recht dazu haben. Man wird ausgelacht oder dumm angemacht. Leute, jeder sollte die Vorgaben einhalten, denn als Risikopatientin bin ich besonders gefährdete. Soll ich mit dies auf die Stirn schreiben, damit es jeder kapiert, warum ich Abstand möchte?

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