Landtagsabgeordneter Moritz Promny (FDP). Foto: Archiv

Mit dem zweiten Corona-Shutdown schaltet die Landesregierung eine Kampagne mit dem Titel „Hessen bleibt besonnen“. Da stellt sich die Frage, bleibt die Landesregierung besonnen. An ihr liegt es aktuell, wer seinen Job behält, eine Perspektive hat, und wer nicht.

Ein Kampagnenplakat zeigt einen Koch mit dem Text „Halt dich an die Regeln, dann behalt ich meinen Job“. Nun beschließt die Landesregierung für seine Kollegen und ihn ein pauschales Berufsverbot, obwohl in der Gastronomie vorbildlich Hygienekonzepte umgesetzt wurden, trotz Umsatzrückgang viel in verbesserte Hygiene investiert wurde und die Zahlen des RKI sie nicht als Treiber der Pandemie ausmachen.

All das lässt sich nicht mehr erklären und es wurde auch nicht erklärt. Dem Vertrauen der Bürger wurde durch die unverhältnismäßigen Beschlüsse der Landesregierung ein herber Schlag versetzt. Fraglich erscheint nur noch, wann das erste Gericht sie kippt und nicht ob.

Wie ein freiheitsschonender Umgang mit dem gefährlichen Virus möglich ist, der Risikogruppen schützt und auf die Eigenverantwortung der Menschen anstelle von Bevormundung setzt, dazu haben etwa die Kassenärztliche Bundesvereinigung und zwei führende Virologen konkrete Vorschläge gemacht.

Statt Angst, Panik und Verbote zu verbreiten, sollte die Landesregierung besonnen bleiben, indem sie die Menschen mitnimmt, ihnen Alternativen aufzeigt sowie ihnen Mut und Hoffnung macht. Es ist höchste Zeit, dass sich die Landesregierung ihre eigene Kampagne zu Herzen nimmt.

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1 Kommentar

  1. Lieber Herr Promny,
    mit Ihrem Kommentar feuern Sie die Verunsicherung und Polarisierung in der Bevölkerung über die Wirksamkeit und Notwendigkeit der getroffenen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung nur weiter an. Sie berufen sich hier auf zwei Virologen, die den „freiheitsschonenden Umgang mit dem gefährlichen Virus“ empfehlen, indem Risikogruppen geschützt und auf die Eigenverantwortung der Menschen gesetzt werden soll. Wird unsere Freiheit im zweiten Lockdown denn wirklich eingeschränkt? Es gab und gibt in Deutschland keine Ausgangssperre, wie in vielen anderen von der Pandemie betroffenen Ländern.
    Die Landesregierung soll Ihrer Meinung nach besonnen bleiben, die Menschen mitnehmen und ihnen Alternativen aufzeigen. Das sind schlichtweg nur Allgemeinplätze, denn letztendlich geht es darum, wie man dem exponentiellen Anstieg der Fallzahlen begegnen kann. Die eindrücklichen Bilder aus dem Frühjahr aus den Vereinigten Staaten und anderen Ländern, in denen die Pandemie nicht kontrolliert werden konnte, die aktuellen Warnrufe aus den europäischen Nachbarländern, die Erfahrungen mit der Wirksamkeit verschiedener Schutzmaßnahmen zeigen, dass eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus nicht der richtige Weg sein kann.
    Nur so viel zu den „konkreten“ Vorschlägen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und den Virologen Hendrik Streeck und Jonas Schmidt-Chanasit, die sich nicht über die Konsequenzen einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus äußern: Die Stellungnahme von Streeck und Schmidt ist medial geschickt inszeniert und sie erheben den Anspruch für die gesamte Ärzteschaft zu sprechen. Tatsache ist, ein großer Teil der auf dem Papier ausgewiesenen Ärzte hat dem Papier nicht einmal zugestimmt. Die Anmaßung liegt auf der Hand, und sie erscheint umso größer, wenn man bedenkt, dass ein beträchtlicher Teil der als „Unterstützer“ ausgewiesenen Organisationen dem Papier nicht einmal zugestimmt hat – wie sich inzwischen zeigt. Fachgesellschaften, die zu dem Thema Substantielles hätten beitragen könnten, sind nicht unter den Unterstützern. Dagegen hatten kurz zuvor mandatierte Vertreter der angesehensten deutschen Wissenschaftsvereinigungen eine Stellungnahme herausgegeben, die rasche und einschneidende Maßnahmen für notwendig erachtet, um eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern.
    Mit Ihrem Kommentar tragen Sie dazu bei, die Menschen zu verunsichern und die notwendige Akzeptanz der getroffenen Maßnahmen zu untergraben.
    Bleiben Sie achtsam und gesund!
    Herzliche Grüße
    Kerstin Preuss

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