Jetzt steht es fest: Ein
Lamm, das um den 9. Oktober in
Höchst-Annelsbach gerissen
wurde, kam durch einen Wolf,
nicht durch einen wildernden
Hund ums Leben. Dies belegten
DNA-Untersuchungen, die am
Kadaver vorgenommen worden
sind.

Das Thema wird kontrovers dis-
kutiert, auch auf der Facebook-
Seite des Odenwälder Journal
kam es zuweilen zu erregten
Wortgefechten zwischen Natur-
schützern und verunsicherten An-
wohnern, die sich Sorgen um
Kinder und Haustiere machen.

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Über 220 Kommentare zeugen
von ebenso viel Verunsicherung
bei den Odenwäldern, was das
Thema Wolf betrifft.
„Dabei ist der Wolf ein sehr
scheues Tier und hält sich von
Siedlungen und Menschen fern,
soweit es ihm möglich ist“, weiß
Raina Kessler, ehrenamtliche
Wolfsberaterin des Landes Hes-
sen.

Die beiden Wolfsberater Kessler
und Karlheinz Kinzer plädieren
für einen sachlichen Umgang mit
dem Thema Wolf. „Der Wolf ist
eine von mehreren Tierarten, die
zu uns zurückkehren.“ Gleich-
wohl verstehen sie die Sorgen
von Tierhaltern.

Nach mehreren vorangegange-
nen Meldungen über sesshafte
Wölfe, die sich im hessisch-ba-
den-würtembergischen Grenzge-
biet bewegen, war es April dieses
Jahres, als bei einem Riss in
Oberzent die DNA eines Wolfes
an einem Schaf nachgewiesen
wurde.

Eine Sichtung hatten laut
Kessler Jäger bei einer Drückjagd
am 30. Oktober in Sensbachtal zu
vermelden. Sesshaft seien diese
Tiere jedoch vermutlich nicht,
sondern auf der Wanderschaft,
meint Kessler. „Es ist jetzt ein-
fach Saison für die herangewach-
senen Tiere, sich ein neues, eige-
nes Revier zu suchen.“

Natürlich sei der Wolf kein Ku-
scheltier, sondern ein Raubtier.
„Es ist auch seine Natur, zu jagen,
allerdings meist nach Wild in of-
fenem Gelände, seltener auf kom-
plett eingezäunten Weiden.

Landwirte oder Anwohner, die Fragen
zum Schutz ihrer Tiere haben oder
mehr über das Revierverhalten der
Wölfe erfahren möchten, können
sich bei den zuständigen Wolfbe-
ratern Karlheinz Kinzer (Tel.
0170-914 1354 oder 06062-
70319) oder Raina Kessler (Tel.
06062-70101 oder 0151-
11804329) melden. sab

Foto: pixabay
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