660 Teilnehmer bei Online-Umfrage bestätigen: Es lebt sich (fast) gut im Odenwald

Junge Menschen fühlen sich im Odenwaldkreis sehr wohl, sehen aber vor allem beim Mobilfunk und bei der Internetanbindung sowie im Öffentlichen Personennahverkehr Verbesserungsbedarf. Das geht aus einer Online-Umfrage der Kreisverwaltung hervor, an der vom 20. April bis zum 1. Juni rund 660 Jugendliche und junge Erwachsene teilgenommen haben. „Diese hohe Beteiligung freut mich sehr. Sie und die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass sich junge Menschen mit dem Odenwaldkreis in hohem Maß identifizieren“, resümiert Landrat Frank Matiaske.

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Die Umfrage ist Teil der Arbeit an einem strategischen Konzept zur Kreisentwicklung. Dazu hatte im Herbst vergangenen Jahres bereits eine Online-Umfrage stattgefunden. In Ergänzung zu ihr sollte es ein Workshop mit jungen Menschen geben, der aber wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte. So initiierten Landrat Matiaske und der für die Kreisentwicklung zuständige Mitarbeiter Valentin Kuffer eine Online-Befragung für diese Zielgruppe. Auch diese wurde vom Beratungsunternehmen Cima durchgeführt.

Der Odenwaldkreis wird von den jüngeren Menschen insgesamt als attraktiver und lebenswerter Raum eingestuft. Rund 80 Prozent der Befragten geben an, dass sie „sehr gerne“ beziehungsweise „gerne“ im Odenwaldkreis leben. Positiv bewertet wurden vor allem die Felder „Naturraum/Umweltqualität“, „soziales Miteinander/Gemeinschaftsorientierung“ sowie das „Angebot an Treffpunkten, insbesondere im sportorientierten Bereich“.

Die wesentlichen Handlungsschwerpunkte für die weitere Kreisentwicklung sehen die jugendlichen Bevölkerungsgruppen in der Kommunikations-Infrastruktur (Mobilfunk, Internetanbindung) sowie im Öffentlichen Personennahverkehr. Im Bereich der Arbeits- und Ausbildungsplätze werden noch Schwächen attestiert; ein zusätzliches Angebot wünschen sich die Befragten vor allem in der IT-Branche, im Gesundheitswesen sowie in der Industrie und in der Wissenschaft. Eine Stärke des Landkreises sehen sie in dessen Nähe zu den umliegenden Ballungsräumen.

Ein weiterer Handlungsbedarf wurde bei einer Frage zum generationsübergreifenden Miteinander und Integration von Neubürgern aufgezeigt. Dazu Landrat Frank Matiaske: „Wir wollen als ländliche Region für Familien und Fachkräfte aus dem In- und Ausland attraktiv bleiben. Neubürger sollen sich bei uns heimisch fühlen können – in all unseren Vereinen, Gaststätten und auf den Veranstaltungen.“ Und weiter: „Aus diesem Grund werden wir im Rahmen des Kreisentwicklungskonzepts auch die Zielgruppe der Migranten noch einmal gezielt einbeziehen.“

Im Vergleich zur ersten Umfrage spielen die Aspekte „ärztliche Versorgung“, „Wohnraumangebot“ oder „Einzelhandel“ keine große Rolle. Eher geht es den jugendlichen Bevölkerungsgruppen darum, auch das kulturelle Angebot weiterzuentwickeln, zum Beispiel Veranstaltungen und Konzerte.

„Auch dieses Mal können wir mit der Teilnahmebereitschaft der Odenwälderinnen und Odenwälder vollauf zufrieden sein“, bilanziert Kuffer. „Die gezielte Ansprache jüngerer Zielgruppen mit Hilfe von Jugendzentren, Vereinen, Kreisschülerrat und sozialen Medien hat sich bezahlt gemacht.“ Zufrieden ist auch der Cima-Projektleiter Dr. Stefan Leuninger: „Die Antworten hatten eine gute Qualität.“ Es habe weder unsinnige Beiträge gegeben noch denunzierende Texte in den offenen Antwortfeldern. „So bietet auch diese Umfrage wertvolle Hinweise für das Kreisentwicklungskonzept.“

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