Erbach. Seit beinahe 30 Jahren gibt es sie am Gesundheitszentrum Odenwaldkreis (GZO) – die Grünen Damen. Mit ihren hellgrünen Kitteln sind aktuell sechs von ihnen auf allen Stationen und in der Notaufnahme des Kreiskrankenhauses, aber auch in den Wohnbereichen des Alten- und Pflegeheims unterwegs.
Die ehrenamtlich tätigen Grünen Damen – die jederzeit auch Herren in ihren Reihen willkommen heißen – sind eine wichtige, ergänzende Hilfe und ein zusätzliches Angebot für die Patienten, die Bewohner im Alten- und Pflegeheim sowie für deren Angehörige. Sie gehen in jedes Zimmer, führen Gespräche und kümmern sich um „kleine Sonderwünsche“, besorgen alltägliche Dinge wie Zeitschriften, Getränke oder Kopfhörer. Mal lesen sie etwas vor, mal spielen sie Gesellschaftsspiele oder hören einfach nur zu. Die Grünen Damen stehen dabei in konstruktivem Austausch mit den Stationsleitungen, dem Pflegepersonal und der Pflegedirektion, geben Informationen weiter und klären individuellen Bedarf ab.
„Man lernt viel durch die Erfahrungen und Geschichten der Leute“, betont Elmas Dagli-Kura, eine der Grünen Damen im Alten- und Pflegeheim. „Wenn ich hier raus gehe, fühle ich mich irgendwie ganz leicht. Man bekommt sehr viel zurück und ist Teil einer Gemeinschaft.“ Denn die Grünen Damen treffen sich auch regelmäßig im Team, tauschen ihre Erfahrungen aus und können Anliegen mit der Pflegedirektion besprechen. Während der Corona-Pandemie haben viele Ehrenamtliche aus persönlichen oder aus Altersgründen aufgehört. Aktuell suchen sie deshalb Verstärkung für das Team. Es sind keine spezifischen Fach- bzw. Sachkenntnisse erforderlich.
Das Ehrenamt der Grünen Damen und Herren ist an keine Konfession oder Religion gebunden. Für die Tätigkeit braucht es Empathie, Geduld und Zeit, um Zuhören zu können und anderen die Möglichkeit zu geben, auszusprechen, was die Person bewegt. red
