Im Jahr 2019 wurden im Odenwaldkreis 82 Infektionen mit Windpocken registriert. Das waren deutlich mehr als im Jahr 2018, in dem es 25 Erkrankungen gab (2017: 29). Insgesamt gab es vergangenes Jahr in Hessen 1196 Fälle (2018: 1032; 2017: 1120). Dies teilt die IKK classic mit, die Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) ausgewertet hat.

Windpocken werden durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst und sind hochansteckend. Daher stammt auch die Bezeichnung: „Das Virus kann leicht über die Luft – mit dem Wind – einige Meter weit übertragen werden. Häufig reicht der Aufenthalt mit einer infizierten Person im gleichen Raum für eine Ansteckung aus“, erklärt Wolfgang Gsell, Regionalgeschäftsführer der IKK classic.

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Keine reine Kinderkrankheit
Typisch für die Erkrankung sind leichtes Fieber und stark juckender Hautausschlag mit runden oder ovalen, roten Flecken. Diese verteilen sich über den gesamten Körper und bilden kleine Blasen, die aufplatzen können. Bei Kindern verläuft die Erkrankung meist komplikationslos und dauert etwa sieben bis zehn Tage an.

Gefährlich ist eine Ansteckung für Neugeborene, Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Auch Erwachsene, die nicht geimpft sind oder keine Windpocken als Kind hatten, können sich anstecken. Bei ihnen ist der Krankheitsverlauf häufig schwerer und kann durch eine Lungen- oder Hirnhautentzündung zu Komplikationen führen.

Hohe Impfquote
Seit dem Jahr 2004 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen Windpocken allen Kindern im Alter von 11 bis 14 Monaten (1. Impfung) und 15 bis 23 Monaten (2. Impfung). Erfolgte die Impfung nicht im empfohlenen Alter, kann sie nachgeholt werden. „In Hessen wird die Impfung insgesamt gut angenommen, fast 90 Prozent der Kinder sind zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung gegen Windpocken geimpft“, sagt Gsell. Nach RKI-Angaben hat die Windpockenimpfung in Deutschland zu einem großen Rückgang der Erkrankungszahlen und Krankenhausbehandlungen geführt. red

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