Essbar oder nicht? Im Zweifelsfall sollte man den Pilz lieber stehenlassen oder einen Experten fragen. Foto: Sven Iwertowski

Odenwaldkreis. Der nasse und regnerische Herbst bringt sie hervor, die Pilze. Die Pilzsaison ist im vollen Gange. Experten und Hobbysammler durchstreifen den Wald auf der Suche nach besonderen Fundstücken und Leckerbissen.

Doch vor dem Verzehr sollten Sammler sich unbedingt informieren. Speisepilze und Giftpilze sehen sich für ungeübte Augen oftmals zum Verwechseln ähnlich. Mehrere tausend Pilzarten gibt es in Deutschland, aber nur ein paar Dutzend davon sind zum Verspeisen geeignet.

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Dabei heißt nicht geeignet nicht gleich tödlich: Manche Pilze sorgen „nur“ für Durchfall und Erbrechen. Andere hingegen enthalten Giftstoffe, die die Atmung lähmen oder die Leber nachhaltig zerstören.

Gerade der Knollenblätterpilz enthält so viele Toxine, dass bereits ein Pilz für eine tödliche Vergiftung ausreichen kann. Da die Toxine im Knollenblätterpilz hitzebeständig sind, lassen sich diese auch nicht beim Kochen vernichten.

Speisepilze enthalten viele Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine wie Kalzium, Magnesium, Zink, Selen oder Vitamin D. Damit sind sie wie andere frische Früchte gesund. Aber auch bei Speisepilzen kommt es auf die Menge an. Wildwachsende Champignons oder Maronenröhrlinge reichern sich mit Schwermetallen an.

Neben dem bekannten Fliegenpilz und dem Knollenblätterpilz ist auch der Pantherpilz zu trauriger Berühmtheit gelangt: Er heißt Sachsentod, weil Urlauber oder Wanderarbeiter aus Sachsen ihn in Brandenburg vorfanden und mit dem Perlpilz oder dem grauen Wulstling verwechselten.

In Sachsen kommt der Pantherpilz seltener vor und hat ein leicht anderes Aussehen. Pilze sollten niemals direkt aus dem Wald roh in den Mund wandern. Die Eier des Fuchsbandwurms könnten darauf liegen, die dann parasitär im Körper leben. Bei Erhitzen über 70 Grad Celsius für 15 Minuten sterben die Parasiten aber ab.

Smartphone-Apps bieten zur Pilzbestimmung keinen ausreichenden Schutz. Besser ist es, sich tiefgehende Kenntnisse auf dem Gebiet zuzulegen oder Experten um Rat zu fragen. Im Zweifelsfall sollte ein Pilz lieber stehengelassen werden, anstatt ein Risiko einzugehen.

Weitere Infos zum Beispiel auf: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pilze-und-flechten/04010.html.

Sven Iwertowski

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