Foto: Symbolbild, Pixabay

Dieburg/Groß-Umstadt. Zu den Ausbauplänen der B45 zwischen Dieburg und Groß-Umstadt äußert sich der Odenwälder Landtagsabgeordnete Frank Diefenbach (Bündnis 90/Die Grünen):

„Der Ausbau der B 45 zwischen Groß-Umstadt und Dieburg soll über den Bundesverkehrswegeplan umgesetzt werden. Gleichzeitig steht entlang dieser Strecke die Ausweisung eines Naturschutzgebietes an, mit dem dieser Ausbau konkurrieren könnte. Bei der Betrachtung dieser Sachlage wünsche ich mir etwas mehr Weitblick auch für Fragen des Naturschutzes und lehne eine voreilige blinde Fokussierung auf den Bau der B45 ab.“

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Diefenbach, der in der hessischen Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen auch Sprecher für Waldpolitik ist, ergänzt: „Seit 2019 hat Hessen zehn Prozent des Hessischen Staatswaldes als Naturwald ausgewiesen. Diese zehn Prozent werden nicht mehr bewirtschaftet und bleiben ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Das ist eine von vielen Maßnahmen, mit der die Entwicklung von klimastabilen Wäldern in Hessen gefördert wird.

Naturwälder binden durch die verstärkte Humusbildung am Waldboden und das ungestörte Baumwachstum eine Menge an CO2, Habitatbäume dienen als Lebensräume für andere Pflanzen und auch Tiere. Bäume, die aufgrund ihres Alters und bestimmter Natureinwirkungen umstürzen, stellen als sogenanntes „Totholz“ die Basis für neues Leben dar und tragen langfristig zur Humusbildung bei.

In Naturwäldern kann sich auch mehr Wasser halten. Dadurch schützen sich die Wälder selbst vor zu starker Austrocknung in Zeiten der Dürre und Hitze im Sommer.“

Diese Naturschutzbelange sollten bei den Plänen des Ausbaus der B45 eine deutlichere Rolle spielen. „Die Anhörung zur Ausweisung des NSG „Forstwald“ läuft noch bis Ende April. Auch Hessenmobil wird als Träger öffentlicher Belange im Verfahren direkt beteiligt, insofern bleiben die Stellungnahmen der Beteiligten abzuwarten. Diese werden im weiteren Verfahren berücksichtigt und es wird zwischen den Belangen abgewogen“, erklärt Frank Diefenbach.

Zu der Diskussion um die B45 äußern sich auch Elisabeth Bühler-Kowarsch und Dr. Jonas Schönefeld, die zusammen die Odenwälder Kreistagsfraktion der Grünen anführen: „Am Ende wundert uns das fragwürdige Verhalten der Odenwälder SPD, ÜWG, FDP und auch der CDU nicht: Während bei Windkraftfragen immer auf den Naturschutz gepocht und unterstellt wird, das Aufstellen von Windrädern würde angeblich unverhältnismäßig die Natur belasten, wird der Naturschutzgedanke beim Ausbau der B45 offensichtlich einfach beiseite geschoben und von diesen Akteuren gar nicht in die Rechtsgüterabwägung mit einbezogen.

Das macht deutlich, dass der Naturschutz leider immer nur dann von SPD, ÜWG, FDP und der CDU hochgehalten wird, wenn damit argumentativ politische Eigeninteressen verfolgt werden können“. red

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