Nach Sonnenuntergang wird das 4Bikes-Gelände zur Partymeile. Foto: Zubigrafie

Vom 8. bis 11. September können Interessenten des Radsports in Lützelbach zu den unterschiedlichsten Aktivitäten auf dem Fahrrad Live-Musik genießen und das Zelt am nahegelegem Zeltplatz aufschlagen. Ganz im Stile von „Sound of the Forest“.

Ende Juli hat das Team von „Sound of the Forest“ erst ein überragendes Comeback nach der Corona-Zeit geliefert und nun steht bereits das nächste Festival in den Startlöchern. Vom 8. bis 11. September findet am Hainhaus in Lützelbach – auf dem ehemaligen Militärgelände der USA – das zweite „4 Bikes Festival“ statt. Dieses Fahrrad-Event zählen die Veranstalter selbst zu Europas schönstem und voraussichtlich in den kommenden Jahren auch größtem Bike Event: dem „Coachella der Bike Szene“. Hier trifft Musik auf Fahrrad und Unterhaltung auf Sport!

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Aus der Quarantäne zum Fahrrad-Festival

Die Idee von solch einem Event wurde bereits 2020 geboren. „Ich war zwei Wochen in Quarantäne in Darmstadt. Ich bin nicht einmal einkaufen gegangen. Ich fühlte mich wie eingesperrt in einer 64 Quadratmeter großen Wohnung. Als ich endlich den Brief vom Gesundheitsamt erhalten habe, dass ich wieder raus darf, bin ich in den Keller gerannt, habe mir ein uraltes Fahrrad geschnappt und bin durch das Umland in Darmstadt gekurvt. Das war das krasseste Freiheitsgefühl, dass ich je gehabt habe“, schwärmt der Mitgründer des „4 Bikes Festivals“, Johannes Megow. Am nächsten Tag habe er sich dann kurzentschlossen ein neues Fahrrad gekauft. Der Fahrradhändler erkannte den Macher von „Sound of the Forest“ und fragte ihn, ob er nicht auch mal etwas mit Fahrrädern und Musik machen wolle. Die Idee vom „4 Bikes Festival“ war geboren. Bereits im vergangenen Jahr war das Festival ein voller Erfolg. „Letztes Jahr hatten wir Besucherbeschränkungen bis maximal 1.000 Personen“, beschreibt Megow. Dieses Jahr hoffe er auf mindestens doppelt so viele.

Vier Räder – viele Möglichkeiten

Bei dem Festival haben sich die Organisatoren auf vier Fahrradarten spezialisiert: Enduro, Gravelbike, Cyclocross und Dirtbike. „Ein Enduro-Rad ist eine Art Mountain-Bike. Hier fährt man auf Trails“, erläutert Megow. Dieses Bike ist für Dualslalom oder das Enduro-Rennen gedacht.

Mit einem Gravelbike hingegen werden eher „Entdeckerfahrten“ gemacht. Ein Gravelbike sei dabei eine Art Rennrad mit Mountainbike-Reifen. „Wir haben Guides, wie Tina und Timo vom Drahtesel in Lützelbach, die sich auskennen und verschiedene Aussichtspunkte abklappern“, beschreibt der Mitorganisator des Events. So gebe es kleinere geführte Radtouren zwischen 25 km bis knapp 50 km für Anfänger. Für die „Hardcore-Graveler“ wird es zudem eine Gravel-Challenge geben. Auf den Touren „Flinker Fuchs“ (85 km), „Schnelle Sau“ (110 km) oder „Wilder Hirsch“ (142 km) kommen die Teilnehmer an Burgen, Flüssen und atemberaubenden Aussichten vorbei und fahren dabei über Schotter, Trails und Asphalt.

Unter Cyclocross (CX) hingegen könne man sich ein Rennrad mit Mountainbike-Reifen vorstellen. „Hier wird ein Rundkurs von zwei bis drei Kilometern auf Zeit gefahren.“ Dabei gebe es Hindernisse zu überwinden, wie beispielsweise Treppen, Matsch oder ähnliches. „Das ist eine Art Trimmdichpfad für Fahrradfahrer“, meint Megow scherzhaft. Cyclocross wird für fast alle Altersklassen angeboten; jedoch sei etwas Erfahrung von Vorteil. 

Beim Dirtbike kommen die richtigen Profis ins Spiel. Das Dirtbike ist eine Art BMX-Rad. Mit diesen Rädern wird auch die „Freeride Mountain Bike World Tour (FMB)“ ausgetragen, die von Tarek Rasouli ins Leben gerufen wurde. Rasouli ist ein ehemaliger deutscher BMX- und Mountainbike-Profi-Freerider. Seit einem Unfall im Jahr 2002 bei Dreharbeiten für den Film Kranked V ist er querschnittgelähmt. Seitdem organisiert er mit seinem eigenen Unternehmen Freeride-Veranstaltungen. „Wie der Name schon sagt, geht die Tour durch die ganze Welt und Lützelbach ist ein Tourstop“, so Megow. So führt die Radprofis beispielsweise durch Australien, die USA, Groß-Britannien, Kanada und eben auch Deutschland. Die Strecke in Lützelbach fällt dabei unter die Kategorie „silber“. Rasouli war bereits im vergangenen Jahr mit vor Ort und hat auch dieses Jahr wieder die Strecke freigegeben.

Für jeden etwas dabei

„Wir wollen Interesse an den verschiedenen Disziplinen wecken und unseren Gästen Einblicke ermöglichen, die sie so vielleicht noch nie hatten. Kontakte knüpfen, Neues ausprobieren und die Faszination Bike entdecken. Auch wenn man nichts mit Fahrradfahren an sich am Hut hat, kann man sich bei uns vom Können anderer Top-Athleten begeistern“, erklärt der neue Projektverantwortliche des Teams, Fabian Rothermich, in einer Pressemeldung. Rothermich ist ein Mitbegründer des Olympiaparks in Eisenbach. Den Organisatoren sei zudem ebenfalls wichtig, dass eine reibungslose Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen und der regionalen Wirtschaft sowie den Anwohnern, Förstern und Bauern vonstattengeht.

Das Bike Programm sieht – neben einem offenen Training – auch Gravelausfahrten durch die Natur des Odenwaldes sowie das Cyclocross Race (UCI C2) vor. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gibt es ebenfalls ein großes Rahmenprogramm. So haben die „Kleinen“ die Möglichkeit, sich beim Kids Race auszutoben oder bestimmte Fahrtechniken zu erlernen. Für die etwas Älteren bietet sich das Pumptrack an, bei dem es darum geht, auf speziellen Mountainbikestrecken durch Hochdrücken (englisch pumping) des Körpers – ohne zu treten – aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufzubauen. Aber auch ein Wild Ride, bei dem alle und alles mitfahren darf, bietet sich an.

Workshops

Wer immer noch Kraft und Ausdauer hat, kann an den unzählige Workshops wie beispielsweise „Bremsenservice“, „Schaltung/ Antrieb“, „Fahrwerkeinstellung“ oder „richtige Bikepflege“ teilnehmen. 

Aber auch ein umfangreiches Sportprogramm wird organisiert. „Beim Air-Bag beispielsweise haben Interessierte die Möglichkeit, unter Anleitung zu lernen, wie man über eine Rampe fährt und richtig fällt“, erklärt Megow. „Auch ist Sportiol aus Michelstadt wieder dabei. Im Sportbunker kann auch auf Fitness-Bikes trainiert werden“, beschreibt er weiter. Letztendlich könne alles vor Ort ausprobiert werden; eine Anmeldung zu speziellen Kursen sei nicht erforderlich.

Zudem werden die Macher des Podcasts „Single Trail & Single Malt“ von Freitag bis Sonntag vor Ort sein und einen Live Podcast aufnehmen. 

Vier Tage Live-Musik

Während den ganzen vier Tagen kommen die Teilnehmen in den Genuss von Live-Musik verschiedener Genres. So stehen Bands wie Itchy, Montreal, Mountain Reggae Radio oder Pocket Mucke auf der Bühne. Aber auch Newcomer wie Kaffkiez, Hiphop-Veteran Main Concept oder der Michelstädter Sänger, Songwriter und Gitarrist der Band ØL, Sebastian Schimmer, sind mit von der Partie. 

Zusätzlich legen die DJ`s Dan Wood, Chris Whap-a-dang, MA1A Monster Energy, Schimmi, Marecello, und Nilson auf.

Essen, trinken, flanieren

Aber auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. So stehen in der Food-Area – dem „Biergarten“ – Foodtrucks bereit. Auch ein kleiner Messebereich lädt zum Flanieren und Entspannen ein. 

Schlafplatz unter den Sternen

So wie es auch beim Sound of the Forest üblich ist, sollen die Teilnehmer sich heimisch auf dem Platz in Lützelbach fühlen. „Wir wollen eine Community schaffen. Es gibt einen großen Campingplatz direkt neben dem Gelände“, schwärmt Megow über das Event in der freien Natur abschließend.

Tickets

Ein Ticket für alle vier Tage kostet 49 Euro. Hierbei ist der Zeltplatz auf dem nahegelegenen Campingplatz inklusive. 

Ein Tagesticket kostet für Donnerstag (8. September) 10 Euro, Freitag (9. September) 24 Euro, Samstag (10.September) 34 Euro und Sonntag (11. September) 10 Euro.

Teilnehmer an den verschiedenen Races zahlen zusätzlich jeweils noch eine Startgebühr. Nähere Informationen auf 4bikes-festival.de.

Clarissa Yigit

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