Weit übers Ziel hinausgeschossen ist „Bembel with Care“-Geschäftsführer Benedikt Kuhn mit einem Post auf Instagram. Das wird ihn nun mehr als den guten Namen seiner Getränkemarke kosten.

Am 8. Mai hatte der Unternehmer ein Bild mit einer Bombe mit dem Vermerk „Der 8.5. ist kein Tag der Befreiung“ veröffentlicht und in einem Kommentar dazu vermerkt: „Die Alliierten haben nie geplant, Deutschland zu befreien“.

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Was folgte, war ein wahrer Shitstorm in den Sozialen Netzwerken. Nur Stunden später hatten Tausende ihrem Unmut Luft gemacht, zum Boykott der Marke aufgerufen. Währenddessen wurde das Statement von der Seite gelöscht, aber mittels Screenshots nahmen die ausufernden Kommentare weiter ihren Lauf.

In der Folge tauchten weitere Fotos auf, die Kuhn in eindeutig rechtspopulistischen Posen und militaristischer Kleidung zeigen. Regionalen Medien gegenüber äußerte Kuhn, wider dem Erscheinungsbild der Posts kein Nazi zu sein.

Am Sonntag schritt der Abfüller, die Kelterei Krämer aus Reichelsheim-Beerfurth, ein und veröffentlichte eine Stellungnahme. „Mit sofortiger Wirkung stellt die Kelterei Krämer die Zusammenarbeit mit Benedikt Kuhn ein. Wir sind betroffen, denn für unser Odenwälder Familienunternehmen sind die Aussagen von ihm nicht akzeptierbar.“

Die ersten Märkte wie Edeka Gunkel in Erbach haben bereits angekündigt, „alle Bembel with Care Produkte bis auf Weiteres aus unserem Sortiment zu nehmen und nicht mehr zum Verkauf anzubieten!“

Die SPD-Reichelsheim ist ebenfalls „entsetzt über die […] Äußerungen und Ansichten Benedikt Kuhns“. „Die Kelterei Krämer hat zu den verblendeten, menschenverachtenden Aussagen des Herrn Kuhn klar Stellung bezogen und damit ein positives und für Reichelsheim und die Region wichtiges Zeichen gesetzt. Dafür danken wir dem Unternehmen ganz herzlich”, sagt Kirsten Krämer, Fraktionsvorsitzende der Reichelsheimer SPD in der Gemeindevertretung.

Auf der Bembel-with-Care-Facebook-Seite ist inzwischen bekanntgegeben worden, dass der Geschäftsführer Benedikt Kuhn mit sofortiger Wirkung sein Amt niederlegt. In einem Post auf seiner Seite entschuldigt sich Kuhn. “ Es tut mir leid, wenn mein unglücklich formulierter Beitrag Menschen verletzt oder betroffen hat. Meine private Aussage hat ein erfolgreiches Produkt, das nicht in Verbindung mit der Diskussion steht, geschädigt.“

Laut Kelterei Krämer soll die Marke „Bembel with Care“ unter dem Dach des Abfüllerunternehmens weitergeführt werden, unklar ist jedoch, unter welchen Voraussetzungen das geschehen kann, schließlich gibt es Fragen des Markenrechts und der Vertragsverbindlichkeiten zu klären.

Derzeit warten wir auf die Rückmeldung der Presseverantwortlichen bei Krämer. Diese Redaktion bleibt dran…wir informieren Euch dann schnellstmöglich. Sandra Breunig

(Fotos: Screenshots Instagram)

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