Was darf der Odenwald unter der Großen Koalition erwarten? Der Odenwälder Landtagsabgeordnete Rüdiger Holschuh handelt in der Verhandlungsgruppe „Ländlicher Raum“ den Koalitionsvertrag in Wiesbaden mit aus. Foto: Archiv/ Gemeinde Brensbach

Odenwaldkreis/Hessen. Überraschend endet die Koalition zwischen CDU und Grünen in Wiesbaden, Ministerpräsident Boris Rhein kündigte an, Koalitionsverhandlungen mit der SPD aufzunehmen. Wie ist die Sicht bei den beteiligten Parteien im Odenwaldkreis? Wir haben nachgefragt.

„Wir begrüßen das im Odenwald“, so der Vorsitzende der CDU im Odenwaldkreis, Kevin Schmauß. „Mit der SPD als Koalitionspartner lassen sich die Herausforderungen an Hessen pragmatischer angehen.“ In Hinblick auf den Odenwaldkreis sagt Schmauß: „Auch für den Odenwaldkreis bedeutet eine CDU-SPD-Koalition in der Landesregierung ein positives Vorzeichen, etwa bei dem geplanten B45-Ausbau. Zudem stehen die Kommunen hessenweit unter massivem Druck durch die illegale Migration.“

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Rüdiger Holschuh, Vorsitzender des Unterbezirksvorstands Odenwaldkreis der SPD, kommentierte: „Ich freue mich sehr, dass die CDU sich für die Aufnahme für Koalitionsverhandlungen mit der SPD entschieden hat. Die Zusammenarbeit der beiden in den Städten, Gemeinden und Kreisen stark verankerten Parteien bietet viele Chancen. Eins eint uns sehr, das ist die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Gerade der ländliche Raum hat in den letzten Jahren sehr gelitten.“

Den Odenwaldkreis sieht Holschuh dabei als einen möglichen Gewinner: „Der Odenwaldkreis wird von der neuen Konstellation profitieren. Die Herausforderungen und Probleme in eher strukturschwachen Gebieten wie dem Odenwald werden deutlich mehr in den Fokus von Landespolitik rücken.“

Anders sieht es erwartungsgemäß Tim Koch – Co-Sprecher des Kreisverbands Bündnis 90/Die Grünen Odenwaldkreis: „Die SPD ist für die CDU sicher der einfachere, billigere und farblosere Koalitionspartner. Das wird für Boris Rhein den Ausschlag gegeben haben. Der Qualität der Politik wird das allerdings nicht zugute kommen. Es ist zu befürchten, dass die schwarz-rote Koalition ähnlich tatenlos agieren wird wie die große Koalition auf Bundesebene und wir bei den brennenden Themen Klimawandel, dem Umbau der Energiewirtschaft und bei der Verkehrspolitik weitere Jahre verlieren werden.“

Zur Bedeutung für den Odenwaldkreis sagt Koch: „Es ist zu befürchten, dass die Politik für den ländlichen Raum weniger nachhaltig gestaltet werden wird. Die SPD wird sich lieber für den Ausbau der B45 einsetzen, als sich um eine wirkliche Stärkung des ländlichen Raumes zu kümmern.“ red

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