Foto: Stefan Höning

Am 8. Oktober finden die Landtagswahlen statt. Das Odenwälder Journal hat den Kandidatinnen und Kandidaten, die im Wahlkreis 53 Odenwald antreten, Fragen zu Visionen und Einstellungen gestellt. In dieser Ausgabe stellen wir die Antworten der Bewerberinnen und Bewerber um ein Landtagsdirektmandat
vor. Die Reihenfolge orientiert sich an den Wahlergebnissen der letzten Landtagswahl.

Anton Stortchilov
Alter: 36 Jahre
Wohnort: Offenbach
Ämter: Kreisvorsitzender Odenwald
Beruf: Historiker
Familie: k.a.
Hobbys: k.a.

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Was sind für Sie die drei wichtigsten landespolitischen Themen?

Der soziale Wohnungsbau muss durchstarten. Der Wohnungsmarkt ist wahnsinnig überhitzt, da bedarf es einer massiven Intervention. Alle Studierenden sollten in der Regelstudienzeit Wohnheimplätze haben. Alle, die Wohnungen suchen, sollten sie finden können. Die verkehrspolitische Lage kann mit den ehrgeizigen Klimazielen nicht Schritt halten.

Die Odenwaldbahn als die Verkehrsader des Odenwaldkreises muss zweigleisig werden und mittelfristig den Halbstundentakt ermöglichen. Die Busverbindungen zu den Bahnhöfen an der Odenwaldbahn sind zu verbessern. Man kann im Odenwald nicht gut ohne Auto, aber man kann ermöglichen, dass es öfter in der Garage bleibt.

Kommunen und soziale Träger brauchen eine solide Ausfinanzierung ihrer Grundlast statt einen Flickenteppich an Projekten.

Im Falle einer Koalitionsbeteiligung, welche Partei wäre Ihr Lieblingspartner?

Die gegenwärtige Positionierung aller Parteien im Wahlkampf sprengt die Vorstellungskraft bei der Koalitionsbildung. Ich sehe nicht, dass die Kandidat: innen der Grünen oder der SPD für den Politikwechsel stehen, den dieses Land braucht.

Sie müssten sich stark auf die Linke zubewegen, damit eine Koalition denkbar wäre. Daher stehe ich dafür, die Parteien der Mitte von Links unter Druck zu setzen und dadurch zu ermuntern, bei uns Themen abzugucken statt bei der AfD.

Was unterscheidet Sie von anderen Kandidaten?

Ich bin selbst als Flüchtling in dieses Land gekommen und lehne Abschiebungen radikal ab. Menschen, die Hilfe brauchen, müssen sie auch bekommen. Wir sind ein starkes Land, wir schaffen das.

Welche Lösungsmöglichkeiten haben Sie für die steigenden Lebenshaltungskosten?

Isabella M. Weber hatte in ihrem Buch Preiskontrollen ins Spiel gebracht. Man sollte dieses Mittel in der gegenwärtigen dramatischen Lage in diversen Sektoren prüfen, um Übergewinne zu vermeiden.

Einen Mietendeckel fordert meine Partei schon lange. Davon ab müssen Leistungen wie ALG2, Renten, BAFöG dramatisch steigen, ebenso wie Löhne und Mindestlöhne. Dazu sollte Hessen eine Bundesratsinitiative starten.

Wenn Sie einen Wunsch für den Odenwaldkreis frei hätten, was würden Sie sich wünschen?

Bosch erhält den Standort und baut ihn sogar aus, mit zahlreichen neuen, tariflich bezahlten Industriearbeitsplätzen.

red

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