Foto: Symbolbild von Nate Kudlich auf pixabay.com

Breuberg. Einen Vortrag über die Risiken neuartiger Drogen hat vor Kurzem Karsten Tögel-Lins, Geschäftsführer des Vereins Bas!s, in der Median-Klinik gehalten. Vor zahlreichen Fachkräften aus den Bereichen Suchthilfe, Beratung, Ordnungsämtern, Psychologie und Psychotherapie sowie Jugend- und Sozialarbeit nannte er als Beispiel synthetische Stoffe, die pur verkauft oder Cannabis beigemischt würden und ein „völlig neues Gefährdungspotential“ darstellten.

Tögel-Lins, langjährig aktiv in Beratung von Drogenkonsumenten und ihren Angehörigen, sagte, neben weithin bekannten Drogen wie Cannabis, Kokain, Ecstasy oder Crack gebe es unzählige weitere gefährliche und abhängig machende, neue Substanzen, die zum Teil legal bezogen werden können und deren Besitz und Konsum nicht strafbar ist.

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So können Konsumenten Hunderte von Substanzen etwa im Internet erwerben und diese straffrei konsumieren. Das Tückische: Die Wirkungsweise ist nicht kalkulierbar und damit auch die Risiken und Nebenwirkungen. Oftmals leiden die Betroffenen nach dem Konsum unter massiven körperlichen Beschwerden, die auch tödlich enden können.

„Ein großes Problem sind synthetische Cannabinoide, die pur verkauft oder herkömmlichem Cannabis beigemischt werden“, erläuterte Tögel-Lins. „Die Käufer wissen oft gar nicht, dass sie es konsumieren, mit teilweise fatalen Folgen, denn die in Laboren hergestellten Cannabinoide haben zum Teil schwere Nebenwirkungen und können zu starker Abhängigkeit oder zum Tod führen, nicht zu vergleichen mit natürlichem Cannabis. Das Fatale ist: Die Konsumenten gehen davon aus, dass sie normales Gras rauchen.“

Deutlich wurde in dem Vortrag auch, dass Alkohol weiterhin mit Abstand die schädlichste und am verbreitetste Droge weltweilt ist, die für zahlreiche schwere Erkrankungen, viel Leid und zerstörte Familien verantwortlich ist, aber in großen Teilen der Gesellschaft akzeptiert ist und dadurch verharmlost wird. Erst danach folgen Heroin und dann Crack.

Initiiert worden war der Vortrag vom Netzwerk Suchthilfe Odenwaldkreis, zu dem auch der im Gesundheitsamt angesiedelte Sozialpsychiatrische Dienst des Kreises gehört, gemeinsam mit der Kreis-Gesundheitsmanagerin Anika Schilder. red

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