Südhessen. Im letzten Jahr wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Südhessen 86 Biker mit Motorrädern über 125 ccm Hubraum schwer und 210 leicht verletzt. Sieben Motorradfahrer verloren bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Auch dieses Jahr wurden bereits Biker verletzt, eine junge Frau starb bei einem Unfall im Odenwaldkreis.

Die Polizei appelliert an die Eigenverantwortung der Motorradfahrer und die Rücksichtnahme der Autofahrer, um schwere Unfälle zu vermeiden, das Verletzungsrisiko zu minimieren. Auch die Lärmbelastung steht im Fokus.

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Mit dem Slogan „Auf der Straße gibt es nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren“, unterstützt der vielfachbekannte und erfolgreiche Motorradrennfahrer Marcel Schrötter die Präventionskampagne der Hessischen Polizei „Du hast es in der Hand – Überlasse beim Biken nichts dem Unfall“ erneut.

Immer wieder sind auch Biker mit neuen Maschinen an Unfällen beteiligt. Das Risiko ist laut verschiedenen Studien bei ihnen deutlich höher als bei Besitzern älterer Motorräder. Ziel ist es hierbei, die Motorradfahrer bereits gleich zu Beginn, wenn sie Ihre Maschinen zulassen, auf die Gefahren hinzuweisen. Hierzu erhalten die Zulassungsstellen und die Fahrerlaubnisbehörden Präventionspakete, um die Führerschein-Neulinge vorab zu sensibilisieren und auf die Gefahren aufmerksam zu machen.

In Südhessen sind drei Biker-Safety-Touren geplant. Durch den Odenwald geht es am 21. April. Im Rahmen dieser circa eineinhalbstündigen Tour, die von polizeilichen Motorradfahrern begleitet wird, werden Gefahrenpunkte abgefahren und Gefahrensituationen sowie das Thema Lärm und in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz auch die Thematik „Erste Hilfe am Unfallort“ besprochen.

Ziel der Motorrad-Sicherheitsfahrt ist es, Präventionsthemen „auf Augenhöhe“ zu vermitteln und Verständnis bei den Motorradfahrern zu erzeugen. Schwerpunkt sind die Themen Lärmvermeidung, Geschwindigkeiten in geschlossenen Ortschaften, Unfallschwerpunkte sowie enge Straßen ohne Leitlinien oder Begrenzungen und landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie die teils damit verbundenen Fahrbahnverschmutzungen. Mit dabei ist auch ein Team vom Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes im Odenwaldkreis, die den Teilnehmenden der Tour nützliche Tipps, etwa zur Ersten Hilfe bei einem verunglückten Motorradfahrer, mit auf den Weg geben.

Interessierte können sich jetzt für die Biker Safety Tour anmelden. Alle Details zur Veranstaltung und Informationen zur Anmeldung sind auf den Seiten der hessischen Polizei zu finden.

Parallel zu den zahlreichen Präventionsmaßnahmen gibt es regelmäßige Kontrollen.

Hierbei haben die Beamten sowohl die Geschwindigkeit als auch den technischen Zustand der Motorräder besonders im Blick.

Damit der Saisonstart unfallfrei gelingt, hier ein paar wichtige Tipps der Polizei Südhessen:

Technik und Sicherheit

– Gründlicher Checkup der „Maschine“ nach der Winterpause

– Wichtig sind Bremsen, Beleuchtung und Bereifung mit vorgeschriebenem Luftdruck

– Geeignete Motorradschutzbekleidung schützt. Zur gesamten Ausrüstung gehören: Motorradhelm (keine sogenannten „Braincaps“), Leder- oder Textilkombination, Motorradhandschuhe und Stiefel

– Protektorenvermindern das Verletzungsrisiko bei Stürzen

– Reflektoren oder Warnwesten machen den Fahrer besser erkennbar

Fahrtipps

– Immer mit Licht fahren

– Defensiv und vorausschauend fahren und sich nicht überschätzen

– Stets bremsbereit sein

– Überholmanöver frühzeitig und deutlich ankündigen

– Sie Keine Kurven “schneiden”

– In Kurven und bei Nässe muss besonders gefühlvoll gebremst werden

– nach längeren Fahrpausen empfiehlt sich ein Motorrad-Sicherheitstraining

Ein Erste-Hilfe-Kurs zur Auffrischung ist eine gute Idee

– Bei Ausfahrten in der Gruppe sollte genügend Abstand gehalten und versetzt gefahren werden.

Keine Überholmanöver in der Gruppe

Die Polizei bittet um rücksichtsvolles Fahren und das Vermeiden unnötigen Motorradlärms. Ausgebaute Schalldämpfer (sogenannte db-Killer) verursachen viel Lärm. Auch eine aggressive Fahrweise stört Mensch und Natur. red

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