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Höchst/ Odenwaldkreis. Einer Tierhalterin im Gemeindegebiet von Höchst wurden in der letzten Woche alle Tiere vom Veterinäramt weggenommen, darunter einige Pferde. Dazu erhielt sie das Verbot, Tiere zu halten. Die Polizei war per Amtshilfe an dem Einsatz beteiligt.

Bereits Mitte des Jahres hatte das Veterinäramt die Tierhalterin kontrolliert, da gab es allerdings keine Beweise, die derartige Maßnahmen gerechtfertigt hätten. Anders war es diesmal: Belege für Schläge und andere Mißhandlungen der Pferde liegen laut einer Mitteilung des Odenwaldkreises vor. „Daraufhin haben wir schnell interveniert und eines der schärfsten uns zur Verfügung stehenden Mittel angewendet“, sagt der für das Veterinäramt zuständige Hauptabteilungsleiter Bernhard Hering.

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Damit das Veterinäramt schnell und wirksam gegen Tierquälerei vorgehen kann, sind Beweismittel unerlässlich. „Wir brauchen unbedingt Zeuginnen und Zeugen, die bereit sind, uns Vorgänge zu schildern oder die Material vorlegen können. Wer will, dass Tierleid beendet wird, bis hin zur Wegnahme von Tieren, muss sich melden. Auf dieser Basis können wir dann tätig werden“, so Abteilungsleiterin Jil Ebenig.

Oft heiße es, die Behörde habe „alles schon lange gewusst“, aber tatsächlich gebe es keine verwertbare Zeugenaussage, und aktuelle Kontrollen verliefen ohne Auffälligkeiten, da Misshandlungsspuren oft nicht erkennbar seien. So auch bei der Kontrolle letzte Woche, bei der keine akuten Mißhandlungsspuren sichtbar ware.

Grundlage für das Vorgehen des Veterinäramts ist das Tierschutzgesetz. Grundsätzlich ist die Behörde angehalten, bei auffälligen Mängeln das mildeste Mittel zuerst anzuwenden und mit Anordnungen die Tierhaltung zu verbessern – es sei denn, es handelt sich um gravierende Vorkommnisse, so dass Tiere per Sofortvollzug mitgenommen werden.

In den letzten drei Jahren kam es zu acht Fällen freiwilliger Abgaben von Tieren, bei denen das Veterinäramt involviert war, und zu vier Wegnahmen von Amts wegen, einschließlich des Falls in Höchst.

„Wir danken allen Tierheimen und Einrichtungen, die bereit sind, zusätzlich und rasch neue Tiere aufzunehmen“, so Hering und Ebenig. „Unser Dank gilt auch jenen, die kurzfristig die Tiere aus Höchst transportiert und übernommen haben, sowie der Polizei, die ebenfalls sehr kurzfristig Amtshilfe geleistet hat. Die Tiere sind in Sicherheit und wir werden die Halterin anzeigen.“ Auch hier sucht das Veterinäramt weiter Zeugen, die für eine Aussage zur Verfügung stehen.

Wer Vernachlässigung von Tieren oder Tierquälerei melden will, kann sich unter tierschutz@odenwaldkreis.de an das Veterinäramt wenden. red

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