Liefert verlässlich Daten: eine von mehreren Wetterstationen in Oberzent. Foto Bettina Helfrich/Kreisverwaltung

Odenwaldkreis. Vor kurzem ist ein weiterer Teil des vom Land Hessen geförderten Projekts „Katastrophenschutz goes digital“ gestartet: das Teilprojekt „IOT-Infrastruktur“. Die Abkürzung steht für „Internet Of things“, das „Internet der Dinge“.

Ziel des Teilprojekts ist der Aufbau eines Netzwerks zur Wasserstandsmessung, Niederschlagsmessung und Wetterbeobachtung an kritischen Stellen, um mithilfe des dann aufgebauten Frühwarnsystems unter anderem bei Unwetterlagen rechtzeitig handeln zu können.

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Die erhobenen Daten werden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Bis zum Projektende werden an ausgewählten kritischen Standorten im gesamten Odenwaldkreis insgesamt 108 Sensoren zur Messung der Wasserstände, 61 Wetterstationen und 63 LoRaWAN-Gateways installiert.

„Wie schnell Starkregenereignisse auch uns im Odenwaldkreis treffen können und uns vor Herausforderungen stellen, konnten wir jüngst in Güttersbach sehen, als das Freibad überflutet wurde“, so Landrat Frank Matiaske.

Kreisbrandinspektor Horst Friedrich betont, der Katastrophenschutz im Odenwaldkreis werde mit diesem Teilprojekt in die Lage versetzt, einen flächendeckenden Überblick über die aktuellen Wetterlagen und Starkregenereignisse im gesamten Kreisgebiet zu haben. „In Verbindung mit einer kommunalen Vorplanung soll es den Kommunen und Feuerwehren ermöglichen, vor den ersten Auswirkungen von Unwettern Maßnahmen an gefährdeten oder zentralen Punkten zum Schutz der Infrastruktur treffen zu können.“

Um die erhobenen Daten verarbeiten zu können, wird eine moderne, kreisweite IOT-Infrastruktur aufgebaut. Dazu gehören aktuell die Wetterstationen, die Sensoren zur Messung von Wasserständen und die dafür notwendigen LoRaWAN-Gateways (Long Range Wide Area Network). Die Verarbeitung und Darstellung der Daten erfolgt dann in einer IOT-Plattform.

In Oberzent wurden die ersten Wetterstationen und LoRaWAN-Gateways installiert. Diese Gateways haben die Aufgabe, die erfassten Daten über das LoRaWAN-Netzwerk an zentrale Datenbanken zu übertragen. Die ersten Sensoren zur Wasserstandsmessung sind ebenfalls installiert worden. Zum Beispiel hat auch Güttersbach im Schwimmbad eine Wetterstation bekommen und es werden beide Zuläufe im Gebiet des Schwimmbads überwacht.

In den kommenden Wochen werden kreisweit viele weitere Standorte mit dieser Technologie ausgestattet.

Möglich wird das Projekt durch eine Förderung des Landes Hessen – Geschäftsbereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung.

Die Daten der Wetterstationen werden nicht nur für den Aufbau von Vorinformationen bei kritischen Wetterlagen genutzt, sondern können auch hilfreich sein, wenn man zum Beispiel das Wetter auf dem Wiesenmarktgelände oder im Güttersbacher Schwimmbad wissen möchte.

Der Fortgang des Projekts „Katastrophenschutz goes digital“ wird vom Projektteam in einem Blog auf der Homepage des Odenwaldkreises dokumentiert. red

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