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Landkreis Darmstadt-Dieburg. Dem kinderärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung wurde die Raumnutzung an der Kinderklinik in Darmstadt gekündigt.

Begründet werde dies mit einem Eigenbedarf der Kinderklinik wegen eines deutlichen Anstiegs ambulanter Notfälle, soe ein Pressemeldung von CDU-Landtagsabgeordneten Sandra Funken und Manfred Pentz.

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Beim Notdienst können Kinder und Jugendliche außerhalb der Öffnungszeiten von Kinderärzten ambulant behandelt werden.

„Zuallererst ist festzustellen, dass sich bis Mitte nächsten Jahres nichts ändern wird“, beruhigt Manfred Pentz. „Es laufen bereits Gespräche, um neue, geeignete Räume für den kinderärztlichen Notdienst zu finden.“

Im Gespräch mit dem Leiter der Darmstädter Kinderkliniken, Andreas Hofmann, erörterten die Abgeordneten auch die Hintergründe der Kündigung der Räume. Aufgrund zunehmender Einschränkungen des ambulanten Notdienstes fängt das Team der Kinderklinik schon seit einem Jahr deutlich mehr ambulante Notfälle auf und benötigt die Räume zukünftig selbst.

Alle Beteiligten sind sich einig darüber, dass ein kinderärztlicher Bereitschaftsdienst für Notfälle außerhalb der Öffnungszeiten normaler Ärzte benötigt wird und dessen Zukunft gesichert werden muss.

SPD-Landtagsabgeordneter Rüdiger Holschuh wirft die Frage auf, ob die Kassenärztliche Vereinigung ihrer gesetzlichen Aufgabe nicht nachkomme. „Die drohende Schließung ist aus Sicht der Odenwälderinnen und Odenwälder nicht akzeptabel. Ich fordere die Kassenärztliche Vereinigung auf, dringend eine Lösung des Problems anzugehen und ihrem Versorgungsauftrag gerecht zu werden“, so Holschuh.

Der Kindernotdienst bietet auch für Eltern aus dem Odenwaldkreis dann Hilfe, wenn die Praxen der ansässigen Kinderärzte geschlossen sind. Bereits im letzten Jahr wurden die Öffnungszeiten für den Kinderärztlichen Notdienst durch die Kassenärztliche Vereinigung gekürzt.

„Ihrer Verantwortung, dass ausreichend Personal zur Verfügung steht, wird die Kassenärztliche Vereinigung nicht gerecht. Es stehen zu wenig Ärztinnen und Ärzte und medizinische Fachangestellte zur Verfügung, die bereit sind, den Notdienst zu übernehmen“, so heißt es aus dem Wahlkreisbüro Holschuhs.

Die Parlamentarische Geschäftsführerin und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, strich im letzten Jahr heraus, dass mit 8,4 Kinderärzten pro 100.000 Einwohnern Hessen die geringste Dichte an Kinderärzten aller Bundesländer habe.

Eine Petition auf Change.org hat am Dienstag, 1. August, bereits 70.000 Unterschriften gesammelt.

„Gerne nutzen wir unsere Möglichkeiten der Unterstützung und werden ebenfalls das Gespräch mit der KV Hessen zu dem Thema suchen“, kündigen Funken und Pentz an. Beide CDU-Abgeordnete sind sich einig: „Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst muss erhalten bleiben und eine gute Lösung innerhalb des kommenden Jahres gefunden werden.“ red

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