Jens Fröhlich, Bürgermeisterkandidat (KAH) in Höchst. Foto: privat

Höchst. Am Sonntag, den 10. September, wird in Höchst ein neuer Bürgermeister gewählt. Eine Wahl bei der Jens Fröhlich als einziger Kandidat antritt. Ein Unterzent-Phänomen könnte man meinen, denn bereits in der Nachbargemeinde Lützelbach stand mit Tassilo Schindler vor kurzem ebenfalls nur ein Kandidat auf dem Bürgermeister-Wahlzettel. Jens Fröhlich geht in Höchst als Kandidat der Freien Wählervereinigung KAH an den Start. Die Bürgermeisterwahlen am 10. September sind für das Odenwälder Journal Anlass, mit dem 52-jährigen Jens Fröhlich ein Gespräch über Motivation, Visionen, Ziele und Wünsche zu führen.

OJ: Herr Fröhlich. Für Sie beginnt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in der kommenden Woche eine neue Lebensphase. Freuen Sie sich darauf?

- Anzeige -

Jens Fröhlich: Ja klar. Ich bin Höchster mit Leib und Seele und freue mich darauf, an wichtiger Stelle die Geschicke der Gemeinde mitbestimmen zu können. Das ist für mich eine große Freude und Ansporn zugleich und ich bin bereit, mich dieser verantwortungsvollen Aufgabe zu stellen.

OJ: Sie wechseln sehr wahrscheinlich als leitender Angestellter von der Privatwirtschaft in ein öffentliches Amt, haben also keine größere Verwaltungserfahrung. Empfinden Sie das als Hürde?

Jens Fröhlich: Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil. Klar muß ich dazu lernen und mich in bestimmte Verwaltungsthemen noch tiefer einarbeiten. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung und meiner Erfahrung in den Bereichen Personalführung und Entwicklung den richtigen Weg finden werden. Darüber hinaus ist es mein Ziel, in Zukunft gemeinsam mit den Unterzent-Gemeinden Breuberg und Lützelbach intensiver als bisher zusammenzuarbeiten, um den wachsenden Aufgaben und Anforderungen gerecht zu werden. Sie sehen: Meine Vorstellung von einer funktionierenden Verwaltung ist nicht nur der Erhalt des Status Quo, sondern die permanente Weiterentwicklung zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger in Höchst.

OJ: Sie sind Vorsitzender des größten Höchster Sportvereins und von daher ohnehin kein Unbekannter. Jetzt aber werden Sie sehr wahrscheinlich vollends zur „öffentlichen Person“. Wie gehen Sie und Ihre Familie damit um?

Jens Fröhlich: (lacht) Meine Frau sagt immer, dass ich ihr bei unserem ersten Date vor gut 20 Jahren bereits erzählt habe, dass ich irgendwann mal Bürgermeister von Höchst sein werde. Das war damals natürlich eher scherzhaft gemeint. Von daher war meine Frau zumindest vorgewarnt. Ohne die Unterstützung der Familie wären auch die bisherigen Ämter nicht möglich gewesen. Dafür bin ich sehr dankbar.

OJ: Was steht bei Ihnen ganz oben auf der politischen Agenda?

Jens Fröhlich: Mir sind natürlich die Grenzen des Machbaren bewusst. Dennoch sind Themen wie zum Beispiel der Zustand des Ortskerns, die künftige Kinderbetreuung, eine weiterhin gute Nahversorgung, der Brandschutz und stabile Finanzen für mich sehr wichtig. Aber auch die lokale Energieversorgung ist etwas, was wir in Zukunft neu denken müssen. Nur Wind und Sonne sind wahrscheinlich zu wenig. Warum produzieren wir in Zukunft nicht unseren eigenen Strom durch Wasserkraft an der Mümling? Wir müssen technologieoffener werden und für einen guten Energiemix sorgen. Kurzum: Höchst muss auch weiterhin eine lebenswerte und attraktive Gemeinde bleiben. Auf diese Arbeit freue ich mich sehr.

OJ: Wie fühlt es sich an, am 10. September keinen Gegenkandidaten zu haben?

Jens Fröhlich: Es ist, wie es ist. Ohne einen weiteren Kandidaten gilt es in erster Linie die Wählerinnen und Wähler zu motivieren, wählen zu gehen. Aus diesem Grund haben wir auch für den Wahlkampf im Wesentlichen nichts verändert. Es gab und gibt Infostände und Informationsabende, wir haben Flyer verteilt und so wie von Beginn an geplant plakatiert. Und wer möchte, kann sich auf meiner Homepage www.jensfröhlich.de umfangreich informieren. Ich bin bereit, mich der verantwortungsvollen Aufgabe zu stellen. Einziger Kandidat zu sein, scheint ja ein Phänomen der Unterzent zu sein, wenn ich an die letzten Bürgermeisterwahlen in Breuberg und vor kurzem in Lützelbach denke. Mir ist es jedoch sehr wichtig, dass möglichst viele Höchster Bürgerinnen und Bürger am 10. September zur Wahl gehen. Das wäre ein Bekenntnis zur Demokratie. Jede Stimme zählt und daher bitte ich alle Wählerinnen und Wähler am 10. September um ihr Vertrauen. vz

Vorheriger ArtikelBushalt fällt wegen Kerbumzug aus
Nächster ArtikelEinsatz der BAO FOKUS gegen Pädokriminelle

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein