Foto: Sven Iwertowski, Redaktionsleiter

Seit letzter Woche ist es so weit: Der kalendarische Herbst hat angefangen, und nach den gefühlten Wirrnissen im Wetter scheint dieser wie auf Knopfdruck begonnen zu haben. Die Blätter verfärben sich, Zugvögel finden zu Scharen zusammen und die Temperaturen fallen. Eine Wohltat nach dem Sommer, der sich zwar durch ausgiebige Regenperioden auszeichnete, aber auch durch Phasen von nahezu unerträglicher Hitze.

Wenigstens war die Zahl der Waldbrände vom Gefühl her geringer als im letzten Jahr. Bedeutsamer als der kalendarische oder meteorologische Herbstbeginn – der war schon am 1. September – ist jedoch das Gefühl. Zum einen ist es eine Zeit des Abschließens, eine Vorbereitung auf die dämmrige Zeit im Winter mit morgendlichem Eiskratzen, glatten Straßen und aufkommendem Weihnachtsgefühl: Lebkuchen liegt schon seit einiger Zeit in den Supermärkten aus.

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Aber der Herbst ist auch das Versprechen auf einen Neuanfang: die Tiere fressen sich den Winterspeck an, um durch den Winter in den Frühling zu kommen, Bäume säen ihre Nüsse, Samen und Früchte aus, damit diese im neuen Jahr keimen und wachsen können. Auch die Schulkinder sind seit einigen Wochen in der Schule, und die Eltern von Erstklässlern erleben den Herbst hier auch als Abschied und Neuanfang.

Es ist ein Abschied vom kleinen Kind, aber das Versprechen auf ein größeres, eigenständiges Familienmitglied, das da durch das Schultor eingeht und neue Welten entdeckt. Begrüssen wir also den Herbst nicht als Schmuddelwettervorbereitung, sondern genießen die letzten sonnigen Tage, bevor es auf die Vielzahl schöner Weihnachtsmärkte in der Region geht.

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