Eine Sonderprüfung entdeckte Risse im Beton: Die Brücke bei Bad König-Zell ist gesperrt. Foto: Hessen Mobil

Bad König. Ausfall einer Verkehrs-Hauptschlagader: Die 116 Meter lange Talbrücke bei Bad König-Zell wurde am Dienstagabend, 29. April, schnellstens gesperrt, weil bei zwei Prüfungen mehrere Risse an den Innenseiten der Hohlkastenstege festgestellt wurden. Nun richtet Hessen Mobil eine Projekt-Taskforce ein.

Dies hat massive Auswirkungen für viele Pendler und Reisende: nach aktuellen Verkehrszählungen überqueren am Tag 15.000 Fahrzeuge die Brücke.

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Die müssen nun einen Umweg fahren: Die ausgeschilderte Umleitungsstrecke geht über die L3318 bis zur L3349 bei Vielbrunn und weiter über die B47 nach Michelstadt und zurück auf die B45.

Die Bahnstrecke unterhalb der Brücke ist momentan nicht betroffen.
Ein große Verkehrschaos ist aus Sicht von Hessen Mobil bislang ausgeblieben.

Weitere Untersuchungen am Bauwerk stehen nun an, auch um den Zugverkehr zu sichern. Dazu will Hessen Mobil prüfen, ob eine Behelfsumfahrung, ein Ersatzneubau oder ein anderes Konzept die Strecke kurzfristig wieder befahrbar macht.

Bisher wird mit einer dauerhaften Sperrung des Bauwerks gerechnet – ein „Ertüchtigen“ oder Erneuern der Brücke ist nicht möglich. Stattdessen soll zeitnah abgerissen werden.

Das 116 Meter lange Bauwerk, erbaut 1961 ist eine sogenannte Spannbetonhohlkastenbrücke. Die Brücke wurde im sogenannten Spannblockverfahren errichtet, dass zu Spannungsrisskorrosion neigt.

Wie lange es dauert, bis eine Brücke bei Bad König-Zell steht, ist noch unklar. red

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10 Kommentare

  1. Ich gehe nach allen Erfahrungswerten davon aus, dass der Abriss und Neubau nicht unter einer Bauzeit von 5 Jahren zu schaffen ist. Alleine Planung dauert ewig bei HessenMobil, auch steht die Brücke im Odenwald und nicht im Rhein-Main-Gebiet im Großraum FFM-Darmstadt-Hanau.
    Horst Bitsch, BGMaD Höchst/Odw

    • Der Radweg wird dann auch betroffen sein. Denn, dieser führt, wie die Odenwaldbahn, schließlich unter der baufälligen Brücke hindurch. Wird also auch nix.

  2. Danke an die Fanatiker der „schwarzen Null“. Das sind eben genau die Schulden, die jahrzehntelang gemacht wurden um die Heilige Schuldenbremse zu erhalten. Infrastruktur wäre wichtiger gewesen. Auch hier hatte der angeblich „schlechteste Wirtschftsminister aller Zeiten“ Robert Habeck Recht. Eine Staatskreditaufnahme zur Erhaltung der Brücke(n) hätte man halt in den Büchern gesehen, die Risse im Inneren einer Spannbetonhohlkastenbrücke, blieben unsichtbar. Der wirtschaftliche Schaden jetzt ist natürlich ungleich größer, als er es bei einer angemessenen Instandhaltung oder dem parallelen, rechtzeitigen Bau einer Ersatzbrücke gewesen wäre. Ist leider das gleiche Bild, wie bei der Kehrtwende der kommenden Regierung kaum dass sie wegen ihrer unrealistischen Versprechen hinsichtlich der Schuldenbremse gewählt wurde. Wäre eben auch Aufgabe der Medien, sich nicht erst am Hochjubeln und dann am Niederbrüllen von Habeck zu beteiligen, sondern mal über die Tatsachen zu berichten. Ist ja nicht so, dass er das alleine gesagt hätte und das nicht etliche Wirtschaftssachverständnisse die neoliberalen Ansätze kritisiert hätten.

  3. Es ist aber nun mal so, aber man um den Verkehr zügiger abzuwickeln die Ampelanlage
    an der Zeller Kreuzung abzuschalten damit es kein Rückstand aus Zell gibt, man steht manchmal 5 bis 7 schaltungen bis man an den Kreuzungsbereich wieder auf die Bundesstraße kommt.

  4. Die Umleitung fährt ja kein Ortskundiger.
    Es bedanken sich daher schon jetzt:
    Zell-Bad König-Kimbach-Weiten-Gesäß-Rehbach-Steinbach-Brombachtal und weitere.

  5. Wenn man bedenkt, dass der Bedarf für die Umgehung der B38 bei Mörlenbach schon vor ca. 50 Jahren feststand und man nun erst und bis voraussichtlich 2029 im Bau ist, während man die weiteren Umgehungsabschnitte um Rimbach und Fürth, die auch schon vor ca. 15 Jahren konkret im offiziellen Bedarf waren, noch nicht einmal projektiert hat, sollte man nicht damit rechnen, dass diese Brücke innerhalb von 5-7 Jahren durch einen Neubau ersetzt werden kann. Möglicherweise dauert es noch länger, wenn sich noch jemand findet, der einen seltenen Feldhamster im Umkreis von 5 km findet 😉 In der Zwischenzeit kann noch der eine oder andere Fahrradweg in Peru oder Indien gebaut werden. Das wird nicht die letzte Brücke in Deutschland sein, die einem Sanierungsstau der Infrastruktur zum Oper fällt. Hoffentlich kommen keine Menschen zu Tode oder werden verletzt, wenn hier und da zu spät erkannt wird, dass eine Brücke nicht mehr sicher ist.

  6. Ich will auch mal davon aus gehen ,das die Planer auch mit einer gewissen Voraussicht beim Neubau der Brücke voran gehen .Denn das die Straße ewig 2 spurig bleiben kann ,sehe ich nicht .

  7. Wer hat denn beim Bau 1961 verdient? Es gibt Brücken aus dem Jahr 1800 die sind heute noch verkehrstüchtig und stehen, nur wir im Land der Ingenieure können keine Brücken bauen.

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