
Michelstadt. In einer Sonderausstellung im Stadtmuseum wird anhand von Originaldokumenten, Fotos und Schautafeln ein besonderes Stück Geschichte neu erzählt.
Mitte November 1941 stand der jüdische Kaufmann Ferdinand Strauß vor der Tür der Bauernfamilie List und bat um Unterschlupf. Etwas mehr als drei Monate lang hatte das Ehepaar List den jungen Mann aus Michelstadt in ihrem Haus in Ernsbach vor den Nazi-Schergen verstecken können. Dann wurden sie verraten. Im März 1942 wurde eine Untersuchung eingeleitet. Heinrich List starb am 5. Oktober 1942 im KZ Dachau. Ferdinand Strauß konnte über die Schweiz in die Vereinigten Staaten fliehen.
Das Ehepaar List wurde am 23. Dezember 1992 mit dem Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet. Die Ausstellung über den stillen Widerstand der Familie List wurde von Dirk Daniel Zucht konzipiert.
Die Ausstellung ist vom 25. Mai bis 22. Juni im Stadtmuseum Michelstadt zu sehen. Die Vernissage findet am Sonntag, 1. Juni, um 16 Uhr statt.
Die Öffnungszeiten des Stadtmuseums sind Dienstag bis Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr. red



