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Reichelsheim. Der Kreistag sieht im Entwurf des neuen Regionalplans Südhessen erhebliche Hürden für die Entwicklung der Städte und Gemeinden im Kreisgebiet. In seiner Sitzung am 15. Dezember in der Reichelsheimer Reichenberghalle verabschiedete das Gremium mit großer Mehrheit eine entsprechende Stellungnahme, in der Änderungen unter anderem bei der Gewerbe- und Siedlungsentwicklung, im Verkehrs- und Energiesektor sowie bei der Zuordnung zu Strukturräumen gefordert werden.

Kritik übt der Kreis unter anderem an der Ausweisung sogenannter Klimavorranggebiete, die nach Auffassung des Kreistags die Entwicklung der Mittelzentren Erbach und Michelstadt deutlich einschränken. Stattdessen wird eine Einstufung als Klimavorbehaltsgebiete gefordert, die weniger Restriktionen mit sich bringen würde. Zudem sieht der Kreis die Möglichkeit für ein weiteres Mittelzentrum aus Höchst und Breuberg. Auch die Einschränkungen bei der Ausweisung neuer Gewerbeflächen werden beanstandet.

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Im Bereich Verkehr spricht sich der Kreis für eine bessere Straßenanbindung, den Ausbau der Odenwald-Bahn mit Elektrifizierung und halbstündigem Takt sowie für Teststrecken mit autonom fahrenden Kleinbussen aus. Bei der Einordnung in Strukturräume fordert der Kreistag, den gesamten Odenwaldkreis als „Ländlichen Raum mit Verdichtungsansätzen“ auszuweisen und nicht einzelne Kommunen als dünn besiedelten Raum einzuordnen. In der Energiepolitik bekräftigt der Kreis seine Ablehnung der vorgesehenen Windvorranggebiete und verweist auf den kommunalen Flächennutzungsplan. Neben der Stellungnahme zum Regionalplan billigte der Kreistag über- und außerplanmäßige Mehrausgaben im Haushalt 2025 in Höhe von 6,2 Millionen Euro. Das prognostizierte Defizit liegt bei 17,7 Millionen Euro. Landrat Frank Matiaske verwies darauf, dass solche Mehrausgaben derzeit alle Landkreise beträfen. Zudem wurde einstimmig beschlossen, künftig neben ERB auch das Kfz-Kennzeichen ODW zuzulassen. Ein Antrag der Grünen zur Aufstockung der Mittel für den Öffentlichen Personennahverkehr wurde hingegen mehrheitlich abgelehnt. red

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