Austausch: Anita Puschmann und Kreisbrandinspektor Horst Friedrich (von links) sowie Bernd Puschmann (Mitte) erläutern Bundesinnenministerin Nancy Faeser in der zentralen Leitstelle des Odenwaldkreises in Erbach das Projekt „Katastrophenschutz goes digital“. Landrat Frank Matiaske (dritter von links) hatte die Bundesinnenministerin zuvor begrüßt. Bei ihrem Besuch dabei waren auch der Odenwälder Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Zimmermann (SPD, zweiter von rechts) sowie der Kreistagsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Rüdiger Holschuh (SPD). Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

Erbach. Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich am Freitag, 17. Januar, in der zentralen Leitstelle des Odenwaldkreises in Erbach über das große Projekt „Katastrophenschutz goes digital“ informiert.

Faeser bezeichnete die Anstrengungen des Odenwaldkreises für einen modernen Katastrophenschutz als „wegweisenden und innovativen Schritt für einen bestmöglichen Schutz der Bevölkerung vor Naturkatastrophen wie Waldbränden und Hochwassern“.

- Anzeige -

Landrat Frank Matiaske hieß die Ministerin willkommen und dankte ihr für ihr Interesse an dem Projekt: „Wir haben unseren Katastrophenschutz beispielhaft modernisiert, das kann nicht nur hessenweit, sondern auch bundesweit Schule machen.“ Matiaske dankte Kreisbrandinspektor Horst Friedrich und Anita Puschmann, die in der Kreisverwaltung gemeinsam mit Friedrich für die erfolgreiche Etablierung des Projekts verantwortlich war.

An dem Besuch nahmen auch der Kreistagsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Rüdiger Holschuh (SPD) sowie der Odenwälder Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Zimmermann (SPD) teil.

Ermöglicht wurde das Projekt mit Hilfe von Fördermitteln des Hessischen Digitalministeriums in Höhe von 2,25 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Starke Heimat Hessen“. 250.000 Euro steuerte der Odenwaldkreis als Träger des Katastrophenschutzes selbst bei.

Im Odenwaldkreis werden Daten durch Kameras in Wäldern sowie Wetterstationen und Sensoren an Flüssen gesammelt, die in die zentrale Leitstelle geliefert werden.

Bei Waldbrand-Früherkennung mit Kameras sind alle Kameras bis auf eine installiert. Genutzt werden dafür bereits vorhandene Masten. Die noch fehlende Kamera wird im Februar im Gemeindegebiet von Höchst installiert. Insgesamt gibt es fünf Standorte im Kreisgebiet.

Noch in der Pilotphase befindet sich ein weiterer Baustein: eine spezielle Sensorik, die Brand- und Gasgeruch schon vor dem Entstehen einer Rauchwolke erkennen kann.

Für die Früherkennung von Starkregen- und anderen extremen Wetterereignissen sind alle Wetterstationen und Sensoren installiert worden, samt der dazu gehörenden LoRAWAN-Technik, die die Daten in die Leitstelle übermittelt.

Damit sollen Kommunen und Feuerwehren vor den ersten Auswirkungen von Unwettern Maßnahmen an gefährdeten oder zentralen Punkten zum Schutz der Infrastruktur treffen können. Es handelt sich um mehr als 100 Sensoren zur Messung von Wasserständen sowie je rund 60 Wetterstationen und LoRaWAN-Gateways.

Schon seit längerem in Betrieb ist die Software Emergency Eye. Sie verbessert die Kommunikation mit Hilfesuchenden am Notruf der Zentralen Leitstelle. Dank der Software können Bilder von Einsatzstellen an die Leitstelle übermittelt werden, die wiederum Anleitungen zur Ersten Hilfe geben kann.

Zum Projekt gehören auch digitale mobile Endgeräte, mit denen Einheiten des Katastrophenschutzes ausgestattet sind: So kann die Kommunikation in Krisenfällen aufrechterhalten werden, wenn Internet, Telefon- bzw. Mobilfunknetze ausfallen.

„Ich danke allen Beteiligten hier im Odenwaldkreis und darüber hinaus sehr herzlich, dass sie alles tun, um unsere Bevölkerung bestmöglich vor Gefahren zu schützen“, so die Bundesinnenministerin. red

Vorheriger ArtikelFundkleidung wird zur Spende
Nächster ArtikelLieblingsbücher gesucht

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein